Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

272 
Dritte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
Architravs und G-esimses in einem Gegensatze standen, 
der zwischen beiden eine Vermittelung bildet. Auch von 
diesen Reliefs ist eine Zahl auf uns gekommen. Am 
Meisten erhalten ist der Fries an der Cella, die Pana- 
thenäen, das grosse Fest der Athene, die langen Züge 
der Jungfrauen, der Jünglinge zu Ross und zu XVagen 
darstellend. Mehr als in irgend einem andern Werke 
werden wir durch diese edle Composition in die schönste 
Zeit des-griechischen Lebens eingeführt. Man sieht zu- 
nächst die Jungfrauen schreiten, in langen Gewändern, 
Opfergefässe, Krüge und Schüsseln tragend, paarweise, 
meist gesenkten Hauptes, wie es sich am heiligen Feste 
ziemt; ruhigen Fusses, doch fest auftretend, ohne zierliche 
Leichtigkeit, die Arme einfach herabhängend, wenige 
sprechend oder umgewendet. Priester übergeben die 
Teppiche und Gewande den Jünglingen und Mädchen, 
"mit dem Ausdrucke der Belehrung, wie so Heiliges ge- 
ziemend zu tragen sei; Götter sitzen zuletzt, den Zug 
erwartend. So auf der einen Seite des Tempels; auf der 
andern sieht man den Zug der Reiter, die paarweise ein- 
hersprengen, kräftige Jünglinge im kurzen, wehenden 
Kleide, leicht und ritterlich in der Haltung, muthig und 
munter im Ausdrucke, viele sich umwendend, einander 
zurufend; weiterhin findet man solche, die noch nicht 
aufgestiegen sind, sich dazu vorbereiten; zuletzt folgt 
auch der Zug der zum W agenkanipfe Gerüsteten; end- 
lich Greise, die auf ihren Stab gestützt, der Jugend 
nachschaueil. Dieser Fries giebt uns, weil er eine zu- 
sammenhängende Darstellung bildet, am Leichtesten ein 
Gefühl von der Eigenthümlichkeit dieses Styls; für die 
Beobachtung des Einzelnen sind dagegen die Statuen des 
Giebels, wenn auch freilich sehr beschädigt, und durch
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.