Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Bildwerke 
am 
Parthenoxu. 
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Auf diese Weise war die Gruppirung der Form des 
Giebels angepasst. Die Darstellung des westlichen Gie- 
bels bezog sich auf den Kampf der Pallas und des Po- 
seidon um die Schutzherrschaft von Attika, einen Mythus, 
von dem sich manche verschiedene Erzählungen iinden, 
im Wesentlichen alle des Inhalts, dass Neptun durch 
mächtige Erzeugnisse seine Gewalt zu zeigen suchte, 
während Athene als Lehrmeisterin menschlicher Kunst 
diese Schrecknisse überwand und milde freundliche Ge- 
schenke gab. Hier ist dieser Wettstreit in der Art 
vorgestellt, dass Neptun die Rosse schafft, die Göttin 
aber den Erechtheus sie zu bändigen und zu benutzen 
lehrt. Man sah in der Mitte das Zweigespann der Rosse, 
schon vom Erechtheus gelenkt, davor Pallas, entgegen- 
schreitend und gebietend, daneben Poseidon mit dem 
Ausdrucke der Verwunderung; seitwärts in den niedrigem 
Theilen des Dreiecks hinter Neptun die Götter seines 
Gefolges, hinter Erechtheus die Familie desselben, dar- 
unter ein Knabe, der Vor den Rossen fliehen will und 
von seiner Schwester zurückgehalten wird; zuletzt der 
Flussgott Ilissus , in liegender Stellung. Von beiden 
Giebeln sind uns nur einzelne Statuen, mehr oder minder 
beschädigt, erhalten, welche aber eine Vorstellung yon 
dem Zusammenhange des Ganzen wohl gewähren, und 
durch ihre Behandlung und Ausführung unsre höchste 
Bewunderung erregen. In den Metopen, auf der Aussen- 
seite des Tempels, waren auch hier, wie gewöhnlich, 
Kämpfe dargestellt, namentlich die der Lapithen und 
Centauren; Gegenstände, welche, wie man fein und rich- 
tig bemerkt hat, den Vortheil gewährten, dass sie gröss- 
tentheils diagonale Linien hervorbrachten, und also mit 
den verticalen der 'l'riglyphen und den horizontalen des
	        
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