Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Dritte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
von Bildwerken an, aus der uns kein einziges Beispiel 
geblieben ist; es waren chryselephautine Statuen, ko- 
lossalc Bildsäulen der Götter aus Gold und Elfenbein zu- 
sammengesetzt. Vor allem andern pries man sein grosses 
Bild des Zeus zu Olympia; von keinem Kunstwerke 
wird mit grösserer Ehrfurcht gesprochen, es galt für ein 
Wunder der Welt, dessen Anblick von Kummer und 
Schmerzen erlöse, für eine göttliche Eingebung und eine 
Offenbarung des Gottes. Noch Jahrhunderte lang trug 
man sich mit der Sage umher, Jupiter selbst habe den 
Künstler geleitet, und da. dieser nach vollendetem WVerke 
zweifelnd ihn um ein Zeichen der Billigung gebeten, sie 
durch einen Blitz gegeben; man zeigte den Reisenden 
die Stelle, wo er eingeschlagen hatte. Eine ehrfurchts- 
volle Rücksicht hielt die Römer ab, das heiliggehaltene 
Werk von seiner Stelle zu rühren; erst zu christlicher 
Zeit brachte man es nach Constantinopel, wo es später 
ein Raub der Flammen wurde. Doch sind uns ziemlich 
genaue Beschreibungen geblieben. Der Reisende Pausa- 
nias, der die Statue noch sah, schildert sie in folgender 
Weise. 
 Der Gott ist auf einem Throne sitzend dargestellt, 
sein Haupt mit einem Kranze von Oelzweigen geschmückt. 
Auf der rechten Hand trägt er eine Siegesgöttin, eben- 
falls aus Gold und Elfenbein gearbeitet, mit der Linken 
ilmfasst er sein prächtiges Scepter, von allen Metallen 
glänzend. Schuhe und Gewand sind golden; dieses ist 
geschmückt mit mancherlei Thierliguren und Blumen, 
besonders Lilien. Der 'l'hron ist reich und bunt mit Gold 
und edlen Steinen, Ebenholz und Elfenbein, überdies mit 
gemalten Thierfiguren geschmückt. Vier tanzende Sie- 
gesgöttinnen sieht man über den Pfeilern des Throncs
	        
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