Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

24-8 
Dritte 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
Ilissus finden wir ihn nur an einern- Wichtigen und be- 
deutenden Gebäude, Welches zwar nach der Perikleischen 
Zeit, aber nicht lange nachher erbaut wurde. Es. ist 
dies das Ereehtheum, ein uraltes- Heiligthum auf der 
Burg , das bei dem Einfall der Perser durch Feuer ge- 
litten hatte, doch yvahrscheinlich nicht bedeutend, weil 
sein prachtvollerer Ausbau viel später,- erst etwa zwan- 
zig Jahre nach dem Tode des Perikles begann. Es bildet 
eigentlich nicht einen 'l'empel, sondern eine Verbindung 
dreier Tlempelhäuser in einem Bau. Der grössere östliche 
Tempel war (nach der wieivohl neuerlich bezweifelten, 
aber dennoch gewöhnliehsten und wahrscheinlichsten An- 
nahme) dem athenischen Heroen Erechtheus gewidmet; 
eine andere_Vorhalle, die am andern westlichen Ende, 
aber nach Norden zu hervortrat, führte in- den 'l'empel 
der Minerva Polias d.- h. der Minerva. als Beschützerin 
derStadt; auf der südlichen wSeite endlich, jedoch ohne 
eignen äussern Eingang schloss sich, wie wir sagen, 
würden, eine Kapelle an , ein Heiligthum in kleinen-n Di- 
mensionen, der Nymphe Pandrosos, einer der Töchter 
des Cecrops, geweiht. -Höchst Wahrscheinlich war diese 
unnegelmässige und wunderliche Gestalt dadurch hervor- 
gebracht, dass hier früher drei einzelne, kleine Tempel 
nebeneinander gestanden hatten, deren Lage zu verändern, 
eine fromme Rücksicht nicht gestattete. Die Stelle war 
nämlich. für den gläubigeirAthener eine höchst Wichtige, 
sie bezog sich auf den Wettstreit, den Minerva und N ep: 
tun nach der Gründung der Stadt über die Sehutzhcriw 
Schaft derselben führten. Neptun bewies unter anderm 
seine Macht durch einen Brunnen von Seewasser, wel- 
cher bei gewissen Winden einen Wellensehlag hören 
liess, Minerva aber durch. die Erschaffung des Oelbaums.
	        
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