Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Attische Bauten. 
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ein uraltes Heiligthum, mehrern athenischen Schutzgöttern 
in verschiedenen Abtheilungen gewidmet, besonders dem 
Erechtheus, auch dieses wurde erneuert. Ausser den 
Tempeln der Götter wurde aber auch für die Feste ge- 
sorgt, welche bekanntlich den Griechen nicht bloss die 
Bedeutung eines erheiternden Spieles, sondern auch einer 
religiösen Feier hatten. Ein steinernes Theater wurde 
begonnen, das Odeon schon unter Perikles vollendet. 
Auch das benachbarte Eleusis, der Sitz der von den 
Athenern so hochgehaltenen Mysterien wurde um diese 
Zeit auf das Reichste geschmückt  und andere attische 
Orte, Rhamnos, Sunion, 'l.'horikos erhielten mehr oder 
weniger prachtvolle Tempel. Diese Bauwerke (lurfteu 
iratürlich, zumal nach griechischen Begriffen, angemesse- 
ner bildlicher Ausstattung nicht entbehren, und es ent- 
wickelte sich daher in Athen eine künstlerische Thätigkeit, 
die vielleicht ohne Gleichen in der Geschichte ist, und 
auf Welche die Freigebigkeit und der Kunstsinu der 
Athenisehen Bürger Summen verwendete, die für jene 
metallarmen Zeiten von höchster Bedeutung waren. Man 
berechnet die Ausgaben der Perikleischen Bauten auf 
mehr als ziveitausend Talente, mehr als drittehalb Millio- 
nen 'l'haler unseres Geldes, während die gesammte jähr- 
liche Einnahme des atheniensischen Staats höchstens auf 
tausend Talente geschätzt wird. Ein ganzes Heer von 
Künstlern aller Art, Baumeister, Zimmerleute, Bildhauer, 
Schmiede , Steinmetzen , Goldarbeiter , Elfenbeindreher, 
Maler , Sticker und Bildschnitzer (so zählt ein alter 
Schriftsteller sie auf] wurde dabei beschäftigt. Die Seele 
aller dieser Unternehmungen aber und das leitende Haupt 
in allen Kunstzweigen war Phidias , der Freund des 
Perikles, dessen eigne plastische Werke wir unten naher
	        
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