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Dritte
Periode
der
griech.
Kunst.
Architektur.
des
Für die Entwickelung der Kunst war
von seinen Bewohnern verlassenen
die Zerstörung
A t h e n durch
die Perser ein wichtiges Ereigniss. Sie gab Gelegenheit,
die Stadt neu zu erbauen und wie eine Siegestrophäe
kostbar zu schmücken. Schon Themistokles eröffnete
die Reihe neuer Bauten, indem er die lange Mauer, wel-
che die Stadt mit dem Hafen verbinden und dadurch
Athen von der Landseite sichern sollte, begann. Bald,
zu Cimons Zeit, konnte man schon weiter gehen als
auf das bloss Nützliche, der Tempel des Theseus, des
einheimischen Heroen, wurde angefangen, und nicht lange
so dachte man an Erneuerung aller von den Persern zer-
störten Ileiligthümer. Um diese Zeit war es denn, Wo
Perikles an die Spitze der öffentlichen Angelegenheiten
kam , dessen eindringende Klugheit und redlicher Sinn
ihm den Ruhm erwarb, seinem Volke neben der vollen
Freiheit der demokratischen Verfassung die Vortheile
der Alleinherrschaft verliehen zu haben. Im Besitze der
Volksgunst und bei dem Reiehthume, den die Beisteuern
der Bundesgenossen dem Staate, die Herrschaft über sie
und die Blüthe des Handels den Einzelnen verschaffte,
gelang es ihm ungeheure Summen auf die reichste, aber
auch würdigste Weise zur Verherrlichung der Stadt zu
verwenden. Auf der Akropolis, der hochgelegenen
Burg von Athen, gründete er das grosse Heiligthum der
Beschützerin von Attika, der Pallas, nach ihr Pan-the-
non, der Tempel der Jungfrau, genannt. Prachtvolle
Treppen und Vorhallen, Propyläen, bildeten den Zugang
von der Stadt zur Akropolis. Innerhalb derselben War