Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Dritt-c 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
Bewusstsein , dass Hellas die Heimath dieser schönen 
Eigenschaften sei, entwickelt. Schon damals begann 
Pindar seinen stolzen Gesang, in Welchem alles Schöne 
und Edle, die Furcht der Götter, die Gastlichkeit und 
edle Sitte, die Schönheit und Macht der Städte so be- 
geistert gepriesen werden. Der heldenmüthige Wider- 
stand des kleinen Volkes gegen die zahllosen Schaarcn 
des grossen Königs war die WVirkung dieser Begeiste- 
rung. Aber erst in diesem WViderstande hatte sich der 
Geist des Griechenthums bewährt, und war bekanntes 
und Wohlerworbenes Gemeingut geworden; freudige 
Dankbarkeit gegen die heimischen Götter, die Beschützer 
des Rechts und des Muthes, verband sich mit dem un- 
verkümmerten Genusse der geistigen Gaben, die sie 
verliehen hatten. Daher schwand denn nun jene ängst- 
liche Besorgniss vor der Ueberschreitung des Maasses, 
Welche die allzustrengen Gesetze und die gedrungenen, 
schweren Formen der Kunst hervorgerufen hatte, und 
die Gemüther erhoben sich, frei und kühn und entfalteten 
ihre höchste Schönheit, die, wenn sie auch das Loos 
alles Menschlichen theilend, schnell verblühen und ent- 
arten sollte, dennoch ein Vorbild gewährte, zu dem alle 
Zeiten hinauf blicken. 
In zwiefaeher Gestalt hatte sich die Kraft Griechen- 
lands in dem grossen Kampfe gezeigt. Jene harte spar- 
tairische 'l'ugend, die höchste Leistung des rein dorischen 
Sinnes , in ihrer unbeugsamen Beharrlichkeit und ihrer 
rücksichtslosen Aufopferung glich den muskelstarkeil, 
gleichmüthig kalt lächelnden Gestalten des frühem Styles; 
daneben aber trat die gewandte Klugheit, der unterneh- 
mende Muth der Athenienser noch leuchtender hervor. 
Die Alllbpfürllllg des Leonidas bereitete den Sieg vor,
	        
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