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Zweite
Periode
der
gricch.
Kunst.
erwartet , wird
Genuss finden.
an
diesen
zahlreichen
Werken
manchen
Ueber die Farbe gewähren diese silhouettenartig
gezeichneten Bilder keine Auskunft. Wir sehen aber an
den Verzierungen und Mustern der Gewänder, dass der
Sinn, ungeachtet der Einfarbigkeit dieser Malereien, dem
Bunten nicht abgeneigt War. In Verbindung hiemit steht
es denn, dass wir auch an den Sculpturen dieser Epoche
die Spuren des Farbenauftrags und mehrfarbiger Behand-
lung zahlreich entdecken. An der herculanischen Diana
im Königlichen Museum zu Neapel ist das Obergewand
mit einem doppelten Saume eingefasst, bestehend aus
einem goldfarbigen Streifen und einem breiten Purpursaum
mit einem Weisscn Blätterornament; das Haar trägt rötli-
liche Spuren und scheint ursprünglich vergoldet gewesen
zu sein. An den äginetischen Statuen zeigen sich an
Helmen und Schilden Ueberreste von Blau, am Gewende
der Minerva von einem rothen Saume. Auch die Sohlen
dieser Göttin waren roth, ihr Helmschild mit einem Dia-
dem, die Aegis schuppenartig bemalt. Löcher an diesem
Helme und der Aegis und an andern Stellen der andern
Statuen deuten auf metallischen Schmuck der Waffen,
und selbst die Haare scheinen vergoldet gewesen zu
sein. Lippen und Augen müssen ebenfalls einen Farben-
überzug gehabt haben, da der Stein an ihnen weniger
als an den übrigen Körpertheilen durch die Witterung
gelitten hat. Diese mehrfarbige Zusammensetzung kann
nicht befrernden, wenn wir bedenken, dass die chrysele-
phantinen Bildsäulen, an denen die Körpertheile von El-
fenbein, das Gewand von Gold war, und gewiss auch
Haare, Augen und Lippen eine Färbung erhielten, noch
in der folgenden Periode beliebt waren, und die Regung