Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Erhaltene 
Bildwcrkc. 
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nur mit den Spitzen leise auf. Zu den merkwürdigsten 
Ueberbleibseln dieser Art gehören einige Altäre oder 
Brunnenmüildungen mit den Festzügen ruhig fortschreiten- 
der Göttergestalten oder auch die mehrmals wiederholte 
Darstellung des Raubes des appollinischen Dreifusses 
durch den Herakles  
Nicht alle Bildwerke, an denen wir einzelne dieser 
Merkmale wahrnehmen, gehören übrigens wirklich dieser 
Epoche an. Namentlich giebt es einige, bei welchen die 
alterthümliche Tracht, die gefältelten Gewänder, die 
steifen Flechten und Locken des Haares, die feierliche 
Zierlichkeit der Hände und des Auftretens, der über- 
mässige Ausdruck der Kraft sich mit einer richtiger-n 
iraturgemässen und mildern Darstellung der Gesichtszüge 
und Körperformen verbinden. Es erklärt sich dies da- 
durch, dass man auch später noch Weihgesehenke für 
Tempel in einem Style arbeitete, welcher durch seine 
Strenge und durch die Verwandtschaft mit den ältcrn 
Werken einen Schein grösserer Heiligkeit hatte. Man 
nennt diesen absichtlich steifen und überzierlichen Styl 
den hieratischen oder archaistischen. Beispiele sol- 
cher spätem Nachahmungen geben einige Darstellungen 
eines beliebten und oft in den Museen wiederkehrenden 
Gegenstandes, des Dreifussraubes durch Ilerakles. Auch 
ein schönes Relief des kapitolinischen Museums, einen 
Satyr mit den drei Horen darstellend, und mit dem Na- 
men des Künstlers Kallimachos bezeichnet, scheint 
dahin zu gehören, aber doch in einem Moment entstanden 
zu sein, wo der Sinn für höhere Schönheit schon so weit 
ü) Diese Anfiihrungenx genügen hier; 
b. K. O. Müller S. 96. und Kugler 
vollsländigere Aufzählungen 
Handbuch S. 199. IT.
	        
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