Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Die 
äginetischen 
Bildwerke. 
211 
Nase, die Augen etwas gegen dieselbe gesenkt, das 
Oval des Gesichts zwar wohlgestaltet, aber der Kopf im 
Ganzen zu gross, Wodurch der Körper zu klein und un- 
tersetzt erscheint. Minerva ist etwas über, die Krieger 
sind etwas unter natürlicher Lebensgrösse, wodurch das 
Ganze in der Höhe des Giebels noch mehr kleinlich 
werden musste. Die Miene ist überall, bei den heftig 
Anstürmendeil oder Zielenden wie bei den Verwundeten 
dieselbe, ein steifes, bedeutungsloses Lächeln; an See- 
lenausdruck War noch nicht gedacht. Die Haare sind an 
der Stirn in künstliche, schneckenartige Locken gelegt, 
hinten lang oder in eine Flechte gebunden. Ebenso sind 
die Falten an dem Gewande der Göttin durchweg mit 
einer steifen, absichtlichen Regelmässigkeit behandelt,- 
in welcher aber schon der Sinn für Schönheit der Massen 
erkennbar ist. Der Rock ist unter der Brust ein Wenig 
aufgenommen, wodurch ein breiter beleuchteter Streifen 
entsteht, neben dem dichte, beschattete Falten an beiden 
Seiten, zunächst senkrecht, dann schräge seitwärts her- 
ablaufen und am Saume eine treppenförmige Abstufung 
nach beiden Seiten bilden. Auch das Obergewand fällt 
in stufenförmigen oder gezackten Falten herab, während 
die Aegis von ähnlichen gezackten Einschnitten umgeben 
ist. Eine gleiche Anordnung der Falten iindet sich an 
zwei kleinen weiblichen Figuren, welche ohne Zweifel 
oberhalb der Spitze des Giebels neben der Verzierung 
derselben aufgestellt gewesen waren, wahrscheinlich 
Priesterinnen im Moment feierlicher Handlung, mit den 
Spitzen der Finger der einen Hand das Gewand leicht 
erhebend, um den geregelten Festschritt zu erleichtern, 
die andere nach der Brust zugewendet, um irgend ein 
Feslsymbol, etwa eine Blume zu halten. 
Hi
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.