Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Zweite 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
zeitigen, im eigentlichen Grieehenlande und in den asia- 
tischen Colonien entstandenen Kunstwerke weniger roh 
waren, und dass andere Eigenthümlichkeiten darin vor- 
herrschteil; immerhin aber sind diese Bilder als eine 
Anschauung, wenn auch des Aeussersten, was das grie- 
chische Schönheitsgefühl damals noch duldete , von 
Wichtigkeit.  
Sehr viel bedeutender in jeder Beziehung ist der 
andere Fund, ebenfalls aus neuester Zeit, nur etwa ein 
Jahrzehend früher (1811), der der äginetischen Bild- 
werke. Unter den 'l'rün1mern des bereits oben erwähnten 
llIinerven-'l'empels in Aegina, fand man nämlich unter 
anderem eine nicht unbeträchtliche Zahl von Statuen, 
welche zu zwei einander entsprechenden, in den beiden 
Giebelfeldern des Tempels aufgestellt gewesenen Gruppen 
gehörten, und jetzt von Thorwaldsexl meisterhaft in ihrem 
eigenthünllichel) Style restaurirt, eine Zierde der Glyp- 
tothek zu München bilden. 
Die eine dieser Gruppen, die des westlichen oder 
hintern Giebels, ist fast vollständig bis auf eine Statue, 
welche man sich nach dem vorgefundenen Fragmente 
nnd nach der ähnlichen Composition des andern Giebel- 
feldes sehr wohl ergänzt denken kann, erhalten. Sie 
zeigt den Kampf um einen gefallenen Helden, wie man 
mit grosser WValn-scheinlichkeit vermnthet, um Patroklos. 
In der Mitte, und also in der höchsten Stelle des Giebels, 
sieht man Minerva, in voller 'l'raeht, mit Helm und Aegis, 
den Schild an der Linken, den Speer in der Rechten, 
zwar ohne äussere Iflandlung, aber mit gesenktenl IAIaupte, 
niedersehauend, und in beiden etwas gehobenen Armen 
eine lebhafte Theilnahme an dem Ausgange Verrathend. 
Zu ihrer Rechten liegt Patroklos, auf die rechte Iland
	        
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