Erhaltene
plastische
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ihm lmieende Gestalt der Medusa bezüglichen Handlung
ganz nach vorn. Diese knieet mit dem rechten Beine und
biegt das linke gegen den Boden, während sie mit beiden
Händen ein ziemlich winziges Pferd, den aus ihrem Blute
entstehenden Pegasus) hält. Haupt ist wahrhaft
schrecklich, maskenartig, mit weit geöffnetem ungeheuren
Munde, in welchem grosse Zähne und die herabhängende
Zunge sichtbar sind. Die IIaare sind über der Stirn
regehnässig gelockt und hängen in dichten Flechten auf"
beide Schultern herab. lilinerva auf der andern Seite
des Helden steht regungslos und schattenähnlieh, in lan-
gem steifgefalteteil Gewande; auch bei ihr sind die Füsse
wiederum im Profil, während der Kopf und die Schultern
ganz Vorderansicht sind. Ihr Gesicht ist starrblickend
und lächelnd. Auf der Brust sieht man Farbenspuren,
ohne Zweifel von einer Andeutung der Aegis heffül11'end_
Auch die Pupille der Medusa scheint bemalt gewesen
zu sein.
Bei der, in der That sehr grossen Rohheit der Ar-
beit ist dennoch der Sinn für freiere Bewegung nament-
lich in der Haltung der Arme des Perseus, in dem Körper
des fortschreitenden I-Iercules und selbst in dem, wiewohl
stark unrichtigen der knicenden Medusa zu erkennen.
Auffallend ist dabei die Richtung auf das Derbe, welche
sich sowohl in der Fülle und Muskelkraft der Körper, als
auch in den breiten Facegesichtern zeigt. Andererseits
bemerkt man aber die Beobachtung einer regelmässigen,
symmetrischen Anordnung, und sogar in der lächelnden
Miene, in den künstlichen Haarflechten und in den steifen
Falten des herabhängenden Zipfels am Gewande der
Minerva, eine Hinneigung zur Zierlichkeit.
Wir können nun wohl annehmen, dass die gleich-