Zweite
Periode
d er
griech.
Kunst.
andern Fällen Wurden "besonders verdienten oder rulnn
würdigen Männern Ehrenbilder errichtet, so den frommen
Söhnen Kleobis und Biton, den Freiheitshelden Harmodius
und Aristogiton und sonst tapfern und gefallenen Königen
und Feldherrn. Aber an den Luxus von Privatbilderu
wurde noch lange nicht gedacht, und da alle diese Ehren-
statuen strengen V erdiensten gewidmet Waren, so ufar
auch hier keine Veranlassung, den Styl nach einer wei-
chern Richtung hin auszubilden.
Zum Glück sind wir nicht auf diese Nachrichten be-
schränkt, sondern befinden uns im Besitze einer, wenn
auch nicht grossen, Anzahl von Werken, ohne Welche
jene nur todte und leere Worte wären.
Diese alterthümlieheil Werke, durch die Erzeugnisse
der spätem glänzendem und anmuthigern Kunst ver-
drängt, in der Zeit römischer Liebhaberei vernachlässigt,
selbst dann nicht beachtet, als vor einigen Jahrhunderten
der Sinn für die alte Kunst wieder erwachte und noch
manches zu retten war, haben erst, in neuester Zeit die
Aufmerksamkeit auf sich gezogen und es ist nun, durch
manche äussere Zufälle begünstigt, gelungen, aus dem
Schoosse der darüber anfgehäufterl Erde, aus der Ein-
samkeit verödeter Länder, aus den Händen barbarischer
"Sie ist. sowohl in dem Uebrigen alt, und, nicht am VVenigsten in
der Stellung. Nicht viel stehen die Fiisse auseinander, und die Hände
sind an der Seite anschliessenal herabgestrecktßß Und doch hatte
sich dieser Unfall des Arrachion 560 v. Chr. Geb. nur 60 Jahre vordem
Ausbruch der Perserkriege zugetragen. WVenn sich Thiersch a. a. 0.
S. 53. nach dieser Beschreibung nun die Statue als eine ägyptische
denkt, so ist das wieder zu weit gegangen; wenigstens war dann
dieses Aegyptisircnde nicht (wie es doch nach seiner eigentliümlielnen
Natur sein müsste) die Regel, da es Pausanias als Ausnahme erwähnt.
Ohne Zweifel war diese steife Stellung eine absichtliche lKOIIlSClIB
Andeutung des todten Siegers.