Plastik.
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und
eine
Vorstellung
VOll
ihren
Eigeuthfunlichkeitcn
ZU
geben versucht haben.
Schon diese dürftigen Nachrichten ergeben, dass die
Plastik eifrig geübt und bedeutend vervollkommnet wurde.
Die Namenliste der Künstler, Welche in dieser Epoche
blüheten, ist von beträchtlichem Umfange, und wir er-
kennen an der Mannigfaltigkeit ihrer Geburtsorte und der
Verbreitung ihrer Wirksamkeit , dass alle Gegenden
Griechenlands an dieser Pllege der Kunst Theil nahmen.
Jenen Dädalitlen Dipoenus und Skyllis," die wir schon in
der vorigen Periode nannten als die, welche zuerst den
Marmor behandelt haben sollen, schlossen sich zahlreiche
Schüler an, und der Erzguss, damals noch in roher XVeise
geübt, scheint jetzt bedeutend vervollkommnet und be-
liebt zu sein. Kallon von Aegina war in dieser Kunst-
gattung berühmt und der älteste einer ganzen Reihelvon
Künstlern, welche aus seiner Insel hervor-gingen und eine
Schule eigenthümlichen Styls bildeten, die sich bis um
die Zeit des Phidias erhielt und aus welcher glücklicher
Weise sehr bedeutende Werke auf uns gekommen sind.
Nächst Aegina erlangte Sikyon den Vorrang im Erz-
gusse, so dass Plinius es für eine längere Zeit als die
Heimath aller Metallarbeiten bezeichnet; der berühmte
Blltlll0l' Kanachos blühete hier um die Mitte dieser
Epoche. Aus einer Reihe von Künstlern aus Arges will
ich nur den etwas späternAgeladas erwähnen, weil unter
ihm die bedeutendsten Meister der folgenden Epoche
Phidias, Myron und Polyklet ihre Schule machten. Auch
Korinth verlor den alten Ruhm des Erzgusses nicht, und
nicht wenige Künstler, darunter besonders Gitiadas, waren
von Sparta. Die Athener scheinen noch zurückzustehen;
doch besasscn sie bei der Vertreibung des HippiaS schon