Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Ueberlieferungen aus verschiedenen Ländern mussten sich 
dann aber jedenfalls neutralisiren und den Griechen die 
freie Entwickelung ihres eigenen Geistes erleichtern, 
Welche nicht möglich gewesen wäre , wenn der ägypti- 
sche Emfluss allein und lange sie einseitig beherrscht 
hätte.  
Den wesentlichen Stützpunkt findet die Annahme des 
ägyptisirenden Styls in den etwas steifen, plastischen 
Gestalten, welche mit mehr oder weniger geschlossenen 
Beinen, in starrer Haltung, mit schief emporgezogenen 
Augen gebildet sind, und daher manche Unvollkommen- 
heiten der ägyptischen Plastik theilen. Wir haben schon 
von solchen Götterbilderil gesprochen, werden aber auch 
auf diese Richtung des griechischen Styls in der folgen- 
den Periode, welcher bedeutendere Werke dieser Art 
angehören, ausführlicher zurückkommen. Dagegen liefern 
so dass wenigstens die Benutzung derselben eine ganz selbstständige 
war.  Sehr nierkuriirdig sind auch die Reliefs, welche Fellow zu 
Xanthus in Lycien eittdeckte lind in das brittische Museum brachte. 
Sie zeigen zum Theil den Uebergang oder eine Vermischung griechi- 
schen und nersisch-medischeil Styls. Das älteste Denkmal darunter 
scheint eine Stele zu sein, deren Reliefs auf vier Seiten die alte 
lykische Mythe vom Rauhe der 'l'öchterPau1dareus durch die Harpyen 
darstellen. Die steifherabhängenden Locken, enganliegenden Kleider 
und starren Gesichter erinnern an altgricchische Plastik, während in 
den Beiwerken und in der Anordnung des l-Iaars Aehnlichkeit mit 
den persepolitanischen Monumenten gefunden wird. Die Fragmente 
eines kleinen Frieses enthalten sehr lebendige Bilder der Bestürmung 
einer Stadt; auch hier erinnert Tracht und Haltung (namentlich der 
Gefangenen) an die Gruppen von Tschilminar. Es ist nicht unwahr- 
scheinlich, dass die Einnahme von Xanthus durch Harpagus, den 
Feldherrn des Cyrus (Herod. I. 176), hier dargestellt ist, wodurch 
sich denn der persische Charakter der Monumente erklären und die 
Zeit feststellen würde. Andere mitgebrachte Fragmente (namentlich 
die Statue einer weiblichen Figur) sollen dagegen unzweifelhaft alt- 
griechisch und von grosser Schönheit sein.
	        
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