Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

B'ren1der 
oder 
einheimischer 
Ursprung. 
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hervorheben will, dass zwei der bekanntesten alten Bild- 
hauer, Thelekles und Üfheodorus, Söhne des Rhökus von 
Samos, Aegypten besucht und die Bildsänle des Apoll 
für den Tempel von Samos in ägyptischer Weise gebildet 
hätten, und zwar so, dass, der Sage nach, die eine Hälfte 
der Statue von Telekles in Samos, die andere von seinem 
Bruder in Ephesus gebildet worden, beide Stücke aber 
nachher so gut an einander gepasst hätten, dass man 
glauben sollte, die ganze Bildsäule wäre das Werk eines 
Meisters. Diese Art der Bildhauerei sei nicht griechisch, 
wohl aber von den Aegyptern zur höchsten Vollkommen- 
heit gebracht, indem sie nach festen Maassen für alle 
Körpertheile arbeiteten. Auch sonst aber sei diese Bild- 
säule in Haltung und Stellung den ägyptischen fast ganz 
gleich gewesen. Aus dieser Erzählung erkläre sich denn 
auch (fügt man hinzu) die angegebene Aeusserung des 
Strabo über die Aehnlichkeit des altgriechischen und 
ägyptischen Styls. Auch Pausanias spreche an mehreren 
Stellen (II. c. 19. IV. c. 32) von ägyptischen Bildsäulen 
in griechischen Tempeln oder doch von solchen, die den 
ägyptischen gleichen (I. e. 42. VII. c. 5).  Aus diesen 
Gründen und freilich auch aus einer Iclinneigung für das 
gBIIBlIIIIIISSVOIlB Aegypten erklären diese Gelehrten das 
lange Beharren der ältern griechischen Kunst durch ihren 
Ursprung und ihre fernere Abhängigkeit von Aegypten. 
Eine andere Ansicht setzt diesen Einfluss der Aegyp- 
ter auf Griechenland in eine spätere Epoche. Gerade 
um die Zeit, als wir in Griechenland ein Erwachen der 
Kunst wahrnehmen, um die Zeit des Kypselos , wurden 
die Häfen Aegyptens, die bis dahin den Seefahrer-n ver- 
schlossen gewesen, durch Psammetich den griechischen 
Handelsleuten geöffnet. Er nahm sogar griechische 
I]. 12
	        
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