Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

176 
Erste 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
Religion aus Aegypten empfangen und dass mit diesen 
geistigen Ueberliefermigen auch die Göttergestalten nach 
Griechenland den Uebergang gefunden hätten. Nun habe 
zwar 'die plastische Kunst, aus ihrer alten Heimath in 
ein fremdes Landverpflanzt, ihr ursprüngliches Gepräge 
nicht ganz treu bewahren können; sie habe auch wohl 
andres, was Phönicier und die pelasgischen Urbewohner 
versucht, an einigen Stellen des Landes vorgefunden. 
Die strenge Form und Geschlossenheit, in Aegypten 
durch heilige Satzung festgehalten, sei daher bald in 
Griechenland gemildert; Dädalus, so kleide die Sage 
dies ein, weckte die Kunst aus ihrer langen Ruhe und 
verlieh ihren Werken Bewegung. Aber im Dienste der 
Tempel gleich einer Priesterin geboren, mit ihm in Grie- 
chenland eingewandert, sei die Kunst treu in der herge- 
brachten Form verblieben. Die Göttersagen mochten im 
Munde des Volkes wechseln und sich mischen, sie glichen 
dem vielfarbigen Gewande, mit dem die alten Götterbilder 
von ihren Verehrern bekleidet wurden; hinter ihnen be- 
stand die Lehre in alter Gestalt. S0 habe man denn auch 
an den herkömmlichen Zügen festgehalten, in dem Glau- 
ben, den die Alten in manchen Erzählungen aussprechen: 
die Götter wollten nicht, dass ihre Gestalt verändert 
Werde  Dazu kam denn, führen die Vertheidiger dieser 
Ansicht ferner an , dass auch später der unmittelbare 
Einfluss ägyptischer Art und Kunst fortdauerte , dass 
sogar griechische Künstler bei den ägyptischen in die 
Lehre gingen. Diodor von Sicilien nämlich, ein freilich 
weit späterer Schriftsteller, erzählt an einer Stelle, wo 
er die Meisterschaft der Aegypter in allen "Dingen 
lich 
I") Tac. Hist. IV. 
Paus. III. I6. 
veterem 
Nolle deos 
mutnri 
form am. 
Avhn-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.