Religion und Verfassung. 5
Griechenthunl bei uns in allgemein zugänglichen Werken
erhalten hat, überhebt mich aber der Nothwendigkeit,
und es würde bei der Masse des Materials dem Zwecke
der Uebersichtlichkeit entgegen sein, so weit wie bei
einigen der vorherberührten Völker in sittengeschicht-
liches Detail einzugehen; das Folgende soll daher nur
in leichteren und allgemeineren Andeutungen die wesent-
lichsten Punkte heraushebenik)
Auch bei den Griechen ist vor Allem der Einfluss
der Natur des Landes zu beachten, und gewiss muss
anerkannt werden, dass er vielfältig fördernd und be-
stimmend auf ihre Bildung eingewirkt habe. Allein dennoch
ist schon diese Einwirkung eine ganz andere, als wir sie
bisher fanden. Hier ist nicht eine übermässig-e, wuchernde,
berauschende Fülle und Fruchtbarkeit, wie in Indien,
nicht eine einzelne, in alles eingreifende N aturerscheinung,
Wie in Aegypten, die Elemente haben überhaupt nicht
die tropische Gewalt, welche den Menschen unterjocht,
sondern sie üben nur eine milde, freundliche Anregung.
Das Klima ist südlich, aber nicht bis zu erschlaifender
Hitze, das Land im Ganzen nicht unfruchtbar, aber doch
von ziemlich schrolfen Gebirgen durchschnitteii , und
daher theilweise rauh und nur zur Jagd, theilweise nur
für den Oelbaum und Weinstock, nicht für den Anbau
nahrhafterer Früchte geeignet. Daher war es um so
Auch für das Kunstgesehiehtliche selbst kann es die Absicht
dieser Vorlesungen nicht sein, die Aufzählungen von Einzelheiten
und Notizen, Welche; bereits vollständig gegeben sind, zu wiederho-
len. Statt vielfältiger Hinweisungen darf ich mich auf das trefflichste
und zweekmässigste aller Handbücher auf K. O. Müller, Handbuch
der Archäologie der Kunst im Allgemeinen und in einzelnen Fällen
beziehen, das neben der präcisesten Bezeichnung der Gegenstände
Sehr vollständige Angaben der Iliilfsqnellen eilihiilt.