Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

174- 
Erste 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
werden können  Eben so sind die Nachrichten der 
Schriftsteller über den Styl dieser alten Bildwerke, die 
man wohl als Reliquien der Vorzeit oder aus Frömmigkeit 
hochhielt, aber als Kunstleistungen weit übersah, sehr 
dürftig. Die Götterbilder waren gewiss höchst steif und 
unvollkommen; Strabo, der bekannte Reisende im Zeit- 
alter des August, Iindet sie den Aegyptischen ähnlich. 
Auf einigen Reliefs und Vasengemälden späterer Zeit 
sehen wir bei Opfern und ähnlichen Vorgängen dergleichen 
steife Statuen. Sie sind allerdings starr und streng sym- 
metrisch , die Füsse wie an ägyptischen Statuen eng 
aneinander, aber die Arme nicht anliegend, sondern beide 
gleichförmig_ gehoben , und der Leib zwar mit einem 
engen Gewande bis auf die Füsse bekleidet, das aber 
keinesweges wie bei jenen den Körperbau durchsehen 
lässt, sondern mit einem breiten Saume und verschiedenen 
Mustern bunt geschmückt ist. In dieser Weise mögen 
wir uns die Statuen dieser Epoche vorstellen. In den 
Reliefs und Malereien war die Darstellung zwar ohne 
Zweifel nicht viel vollendeter, aber gewiss viel leben- 
diger. Die ältesten Vasenmalereien, die wir nach ihrem 
eigentliümlichen und rohen Styl diesem primitiven Zeit- 
alter zuschreiben können, zeigen uns volle Formen des 
Körpers, lebhafte oder doch kräftige Bewegungen. Durch 
die Bekleidung der Gestalten mit langen Gewändern und 
durch mancherlei bunte, arabeskenartige Zierrathen deu- 
ten sie auf eine frühere, asiatischer Weise verwandte 
Zeit des Griechenthums hin. Die Gesichtszüge mit weit 
vertretender Nase, langem Kinn und grossen falschge- 
stellten Augen sind noch sehr unschön, aber es ist 
4') Hirt, Gesell. d. 
wlTvr Taf. 1. und 2. 
bild. 
Künste. 
1833. 
Vergl
	        
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