Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Nachrichten 
und 
erhaltene 
Werke. 
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ist unbekannt und der kostbare Stoff mag vielleicht höhem 
VVerth gehabt haben, als die Arbeit. Ueberhaupt wurden 
die Götterbilder und andere grössere Werke meistens in 
Holz gearbeitet und durch Ucbermalung oder mit Gold und 
Elfenbein verziert. Gegen das Ende dieser Epoche wer- 
den mehrere Künstler und Arbeiten in Marmor oder im 
Erzguss genannt. In Marmor arbeiteten zuerst, der Sage 
zu folge, zwei Kretenser, Dipoenus und Scyllis (um 01.50). 
Learchus von Rhegium, der als der Schüler dieser Mei- 
ster aufgeführt wird, arbeitete auch in Erz; man sah in 
Sparta noch nach vielen Jahrhunderten einen Jupiter von 
ihm, der aus einzelnen Stücken getriebenen Erzes be- 
stand, welche nicht durch Löthen, sondern_mit Nägeln, 
mithin auf ziemlich rohe Weise zusammengeheftet waren. 
Mehrere andere Schüler jener Kretenser Waren aus Spar- 
ta, zum Beweise, dass die lykurgische Strenge der Kunst 
in jener ersten Periode nicht entgegenstand, wie denn 
auch bedeutende Bildwerkc dieser Zeit in den Tempeln 
von Sparta aufbewahrt wurden. Andere Künstler waren 
aus Chios, Naxos, Athen, so dass wir in diesen Ueber- 
lieferungen schon den Beweis einer sehr verbreiteten 
Kunstpflege erhalten. Indessen scheint die Aufzählung 
solcher alterthümlichen Werke, meistens Weihgeschenke 
in den berühmten Tempeln von Delphi und Olympia, zu 
ergeben, dass es vorzugsweise auf den Werth der Stoffe 
ankam. Bemerkenswerth ist, dass sehr häufig zwei 
Künstler als die Verfertiger eines Werks genannt wer: 
den, was auf einen mehr handwerksmässigen oder fabrik- 
artigen Betrieb schliessen lässt. 
An beglaubigten plastischen Werken dieser Periode 
fehlt es unsern Museen ganz, höchst gering ist die Zahl 
derer, welche mit XVahrscheinlichkeit dahin gerechnet
	        
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