Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Erste 
Periode 
der 
griech. 
Kunst. 
mit Thon belegt und danach ein Bild geformt, und es 
mit andern 'l'öpf'erwaarei1 eingebrannt. Noch in später 
Zeit, bis zur Eroberung Korinths durch Mummius, soll 
man dies Bild des Geliebten gezeigt haben. Es versteht 
sich, dass dem artigen Mährchen keine historische Be- 
deutung unterzulegen ist; vielleicht aber kann man an- 
nehmen, dass Korinth, berühmt für Töpferwaaren, im 
Schmucke derselben durch plastische oder gemalte Dar- 
stellungen andern Gegenden voranging, und dass dieser 
Vorzug durch jene Sage angedeutet wurde. Hier mag 
namentlich auch jene Vasenmalerei, welche im Alterthum 
so sehr beliebt war, zuerst geübt worden sein, und der 
Reichthum der Handelsstadt auch sonst eine frühe Kunst- 
übung hervorgelockt haben. Die ältesten Kunstwerke, 
deren Ursprung mit einiger historischer Zuverlässigkeit 
angegeben wird, gingen ebenfalls von Korinth, und na- 
mentlich von einem Beherrscher der Stadt, Kypselos 
aus. (OL3O-38). Eine Statue des Jupiter in natürlicher 
Grösse von getriebenem Golde soll er in Olympia. errich- 
tet haben. Noch berühmter war ein anderes Weihge- 
schenk von ihm in dem Tempel der Juno daselbst, eine 
Lade von Cedernholz , deren vier Seiten in mehreren 
Streifen über einander sehr zahlreiche bildliche Darstel- 
lungen aus der Geschichte der Heroen, mit Beziehung 
auf die olympischen Spiele, enthielten, wovon wir die 
ausführliche Beschreibung des Reisenden Pausanias be- 
sitzen. Die Gestalten dieser Reliefs waren theils wie 
die Kiste selbst, von Cedernholz, theils aber von Gold 
und Elfenbein; beigefügte Inschrifteil (zum Theil noch 
in alterthümlicher Weise, bustrophedon, d. h. nach 
Art der Furchen des Pflugs, umwendend, geschrieben) 
gaben die Erklärung. Der Meister dieses reichen Werks
	        
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