Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Nachrichten 
und 
ßrhaltene 
Werke. 
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Baukunst an, aber schwerlich schon mit reichem Erfolge. 
Wir können über ihre ersten Regungen mehr durch Rück- 
schlüsse als aus positiven Nachrichten uns Auskunft 
verschaffen. Indessen werden doch jetzt schon einzelne 
Künstlernamen angeführt. Häufig werden die vermeintlich 
ältesten Kunstwerke dem Dädalus oder einem seiner 
Söhne zugeschrieben, allein in der That ist dies mehr 
eine Personiiicatioix als die Bezeichnung eines einzelnen 
Künstlers; denn daidallein heisst schmücken und der 
Name des Dädalus-vund seiner Söhne erscheint daher nur 
als die zusammenfassende Andeutung einer fortdauernden 
gleichmässigen Kunstthätigkeit , wie die Namen des 
Orpheus und Homer. Es war das griechische Bedürfniss 
der Personiücation, welches auch hier für die unverändert 
überlieferte Technik unbekannter Generationen sich eine 
bestimmte, halbmythische Gestalt erschuf. Auch andere 
Künstler dieser ältesten Zeit werden mit symbolischen, 
auf künstlerische Fertigkeit bezüglichen Namen genannt: 
Eupalainos (Wohl-Faust), Eucheir (Wohl-Iland), Cher- 
siphron und Cheirisophos (Klug-Hand); vielleicht aber 
waren dies nicht später erfundene, mythische, sondern 
vorbedeutende, von Künstlerhandwerkern ihren Söhnen 
gegebene Namen. Indessen haben die meisten Kunst- 
nachrichten dieser Zeit mehr einen fabelhaften als ge- 
schichtlichen Charakter. Dahin gehört die Erzählung, 
welche man von der Entstehung der Plastik, der Bears 
bcitung des Thones zu Bildwerken, gab. Die Tochter 
des Dibutades, eines Töpfers von Korinth, habe, er- 
zählt man sich, den Schatten ihres Geliebten, als er am 
Tage vor seiner Abreise bei ihr sass, an der Wand mit 
Linien umzogen, der Vater nachher, um ihre Sehnsucht 
nach dem Abwesenden zu mildern, diesen Schattenriss
	        
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