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Erste
Periode
der
griech.
Kunst.
Dorier in ihren Gebirgen ein Vorbild des einfachen
Säulenhauses gehabt hatten, oder ob es von den Woh-
lnungen griechischer Bürger überhaupt entnommen wurde,
seine Ausbildung verdankte es ohne Zweifel dem stren-
gen, architektonisch bildenden Geiste, der auch in den
Verfassungen der Städte wirksam War. Einfachheit,
Gleichheit, Mässigkeit, männliche Kraft, Verbannung des
barbarischen Luxus der Fürstenhäuser waren hier wie
dort die glücklich gelösten Aufgaben. Wichtige Monu-
mente des dorischen Styls, von denen wir Nachrichten
haben, waren die Tempel der Hera in Olympia i") und
auf Samos. Von dem Erhaltenen können wir dieser Zeit
nichts, als die Ruinen eines Tempels zu Korinth zu-
schreiben, Welche in den wesentlichen Formen durchweg
der spätem Entwickelung des dorischen Styls entsprechen,
und nur in den Verhältnissen davon abweichen. Sie
bestehen
11111"
in
sieben
(vor Kurzem
noch
zwölf)
Säulen
und
einem
Stück
des Architravs.
Die Säulen sind höchst
niedrig, noch nicht vier Durchmesser hoch und sehr stark
verjüngt, übrigens aber mit zwanzig Kanneluren und dem
Säulenhalse versehen, die Kapitäle etwas weniger kräf-
tig als die spätem; der Charakter hat eine gewisse
Trockenheit. Das Material ist ein geringerer, mit Stuck
bekleideter Stein. Auch die erste Anwendung des ioni-
schen Styls fällt ohne Zweifel in diese Periode, da er
am Anfange der folgenden schon bei bedeutenden Bauten
vorkommt; zugleich wurden aber auch noch alterthümlich
kuppelförmige Schatzhäuser und Thürme , mit reichem
Metallschmuck errichtet.
Die
Bildkunst
schloss
sich
wahrscheinlich
an
die
Hirt, Gesch. d. Bank. I. S. 228, dessen auffallende Beton-
slruction dieses Gebäudes in seinen MaassverhälfHiSSfrH keilwsweges
mit Nolhwendigkeit aus der kurzen Angabe des Pausmlias V, IG folgt.