Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Zeitalter. 
Heroisches 
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solchen ist an dem Thor in Mycenae, über welchem sich 
zwei Löwen im Relief, wie Wappenhalter aufrechtstehend, 
neben einem Opfertische in Stein gehauen befinden, und 
welches daher das Löwenthor heisst; es ist ein rohes, 
ziemlich keckes Werk, der dreisten Form der cyklopischen 
Mauern nicht unangemessen. Götterbilder mögen damals 
in ziemlich mannigfaltiger Form gewesen sein. In 
frühester Zeit sollen häufig rohe Steine oder Klötze die 
Stelle eines Götterbildes vertreten haben; noch spät sah 
Pausanias, der Reisende, solche Steinei"). An diesen 
mag man denn Wohl zur Unterscheidung einzelne Theile, 
Köpfe o_der Arme, mit den Attributen des Gottes aus- 
gearbeitet haben, wie sich dies noch lange an den Bil- 
dern des Gränzgottes Hermes erhielt, nach welchem 
man später alle solche Bildpfeiler Hermen nannte. Wie 
in solchen Fällen der Phantasie schon ein blosser Stein 
genügte, um die Gegenwart des Gottes zu versiunlichen, 
so werden auch sonst nach örtlichen Zufälligkeiten ande- 
re Gestaltungen zur Ehre der Anbetung gekommen sein, 
ohne dass sich auch nur der Anfang eines gleichmässigen 
Styls daraus entwickeln konnte. {läufig Waren es ohne 
Zweifel rohe, in Holz geschnitzte Bilder, denen dann die 
Frömmigkeit durch umgehängte Gewänder ein bedeuten- 
deres Ansehen gab; die schon erwähnte sitzende Pallas 
auf der Burg in Troja, welcher die Frauen Gewänder 
darbrachten, scheint dahin zu gehören. In einigen Dar- 
stellungen auf Münzen, Steinen und Vasen finden wir 
Beispiele solcher alten Cultusbilder , steife Gestalten, 
ä) Der griechischen Sage nach, die Herodot (ll. e. 52) zu 
Dmionu hörte, WRYCII die pelasgischen Götter ursprünglich ohne Na- 
men. Einem so unbestimmt gedachten Gotte entsprach denn auch 
jedes Zeichen.
	        
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