Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Innere 
Geschichte 
der 
griech. 
Kunst. 
anderer Arti). Die kuppelartige Form dieses und ähn- 
licher Gebäude ist nicht durch eigentliche Wölbung, 
sondern durch horizontale, allmälig zusammentretende, 
oben durch einen Schlussstein bedeckte Steinlagen her; 
vorgebracht. Aehnlicher pyramidalischer Gestalt scheinen 
auch die Thürme, Frauengemächer und Gefängnisse ge- 
wesen zu sein, deren erwähnt wird. Auch die Grabmäler 
hatten eine konische Form; Griechenland ist voll solcher 
Hügel, die man wohl dieser frühesten Zeit zuschreiben 
muss. Diese pyramidale Form ist aber hier wie an den 
Thoren, wo wir sie schon bemerkten, nicht eine freie 
Aeusserung des Geschmacks, sondern nur ein Werk der 
Nothwendigkeit. Bei den Schatzhäusern war sie schon 
durch die unterirdische Anlage bedingt; man bedurfte 
einer Construction, welche der Last der Erdmasse wider- 
stand. Bei den andern Bauten war es nicht minder der 
Mangel an einer bequemeren Technik, welcher zu diesem 
schwierigen und gewaltsamen Mittel führte. Auch bei 
den Aegyptern fanden wir Gewölbe ähnlicher Art, nicht 
durch den Steinschnitt, sondern durch horizontal aufge- 
legte , überragende Steine gebildet. In Griechenland 
scheint diese Form viel häufiger, zu andern Zwecken 
und in andrer Weise angewendet; das Bedürfniss erzeugte 
bei gleicher Unkenntniss besserer Mittel Aehnliches, ohne 
dass es einer Mittheilung dieser vereinzelten Form noth- 
wendig bedurfte. 
Spuren von Steinsculptur finden wir an diesen cyclo- 
pischen Mauern nicht häufig; der einzige Ueberrest einer 
 K. O. Müller in den VViener Jahrb. Band 3G. S. 183. und 
Archäol. S. 49. Die Berichterstatter der Expedition scientiliqne en 
Morde fanden auch die Arbeit an diesen Fragmenten Sehr 1'011. Es 
bleibt noch immer die Möglichkeit, dass sie nicht wirklich griechi- 
sehen Ursprungs, sondern als Beute hieher geführt sind.
	        
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