Heroisches
Zeitalter.
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Gang, der auf ähnliche Weise, durch gegen einanderge.
stützte , mittelst einer horizontalen Platte verbundene
Steine bedeckt istä). Ausser den Mauern hat sich an
mehreren Orten Griechenlands ein eigenthümlicher Theil
der alten Königsburgen erhalten, ohne Zweifel weil er
der festeste war, nämlich das Schatzhaus (Thesaurus),
ein rundes, kuppelartig spitzes Gebäude, ganz oder theil-
weise unterirdisch, wie es scheint ohne Beleuchtung,
welches zur Aufbewahrung der Kostbarkeiten, der schön-
sten WValTen, Gefässe, Becher und anderer Erbstücke
diente. Am besten erhalten ist der 'l'hesaur0s des Atreus
zu Mycenae. Er ist 50 Fuss hoch und hat ebcnsoviel
im Durchmesser; ein abschüssiger schmaler Gang führt
von Aussen zu der Pforte, eine Seitenkammer, in den
Felsen gehauen, stand damit in Verbindung. Im Innern
sieht man noch die Spuren von Nägeln, mit denen wahr-
scheinlich Erzplatten befestigt waren. Aeusserlich scheint
der Eingang mit Irlalbsäuleu und Tafeln aus verschieden-
farbigen Marmorstücken bekleidet gewesen zu sein, wel-
che, wenn man nach aufgefundenen Fragmenten schliessen
darf, in einem ganz eigenthümlichen Style gearbeitet und
mit Spirallinien und Zickzacks ziemlich abenteuerlich
verziert waren. Diese Ueberreste des architektonischen
Sclnnuckes würden von der höchsten Wichtigkeit sein,
wenn man mit Zuverlässigkeit annehmen dürfte, dass sie
dem damals verbreiteten, sonst nirgends erhaltenen Style
angehörten. Denn_ hier ist noch keine Spur jener edeln
griechischen Einfachheit und Zweckmässigkeit; buntfarbige
Zusammensetzung der Steine, willkürliche, bedeutungs-
lose Ornamente versetzen uns wie zu einem Volke ganz
der frühem
a) Expeidilionx scientiüquc en Morde. Nachweisungen
Nachrichten bei K. O. Müller a. a. O. S. 46.
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