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Griechische
Kunst.
bannt hätte. Die Tempel, welche von edlerm Material,
namentlich von dem schönen pentelischen Marmor erbaut
waren, erschienen im Ganzen und Wesentlichen als Weiss,
wohl aber waren an einzelnen kleinern Gliedern Farben
angebracht, aber niemals aus blosser Neigung zur bunten
Vielfarbigkeit, sondern stets mit der bestimmten Bezie-
hung, ihre architektonische Form oder die darauf beiind-
liche plastische Darstellung deutlicher hervortreten zu
lassen. An dorischen Tempeln behielten die Säulen, da
Form und Bestimmung sich ohnehin deutlich genug aus-
sprach, die natürliche Farbe; der Echinus war vielleicht
mit der Eierverzierung , um seine Ründung deutlicher
anzuzeigen, versehen. Der. Architrav erhielt wohl einen
Schmuck von Metall, namentlich von vergoldeten Schil-
den, jedoch ohne weitere Färbung. Am Friese waren
die Triglyphen, vielleicht nur in einzelnen Theilen ihrer
Form, farbig, und die Metopen hatten gewöhnlich einen
blauen Grund, durch Welchen die darauf angebrachten Re-
liefs dem entfernten Auge sichtbarer wurden. Eine gleiche
Färbung erhielt wohl die Giebelwand, damit die davor-
gestellte Statuengruppe deutlicher hervortrete. An schma-
lern Gliedern mochten aber in rother Farbe entsprechende
Zierrathen angebracht sein, an den wellenförmigen die
geschwungenen Palmetten, an den gradlinigen der Mäan-
der oder ähnliche bandartige Ornamente. Die Tropfen
unter den Triglyphen und in den 'l'ropfenfelderi1 wer-
den vielleicht durch Vergoldung eine Erinnerung an den
Glanz des Wassers gegeben haben. An den ionischen
Monumenten wird ebenfalls der Fries einen blauen Grund
erhalten, und an den andern , durch plastische Or-
namente verzierten Theilen mögen einzelne Sßllälitiruu-
gen die Wirkung des Meissels verstärkt haben. In der