Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Griechische 
Kunst. 
bannt hätte. Die Tempel, welche von edlerm Material, 
namentlich von dem schönen pentelischen Marmor erbaut 
waren, erschienen im Ganzen und Wesentlichen als Weiss, 
wohl aber waren an einzelnen kleinern Gliedern Farben 
angebracht, aber niemals aus blosser Neigung zur bunten 
Vielfarbigkeit, sondern stets mit der bestimmten Bezie- 
hung, ihre architektonische Form oder die darauf beiind- 
liche plastische Darstellung deutlicher hervortreten zu 
lassen. An dorischen Tempeln behielten die Säulen, da 
Form und Bestimmung sich ohnehin deutlich genug aus- 
sprach, die natürliche Farbe; der Echinus war vielleicht 
mit der Eierverzierung , um seine Ründung deutlicher 
anzuzeigen, versehen. Der. Architrav erhielt wohl einen 
Schmuck von Metall, namentlich von vergoldeten Schil- 
den, jedoch ohne weitere Färbung. Am Friese waren 
die Triglyphen, vielleicht nur in einzelnen Theilen ihrer 
Form, farbig, und die Metopen hatten gewöhnlich einen 
blauen Grund, durch Welchen die darauf angebrachten Re- 
liefs dem entfernten Auge sichtbarer wurden. Eine gleiche 
Färbung erhielt wohl die Giebelwand, damit die davor- 
gestellte Statuengruppe deutlicher hervortrete. An schma- 
lern Gliedern mochten aber in rother Farbe entsprechende 
Zierrathen angebracht sein, an den wellenförmigen die 
geschwungenen Palmetten, an den gradlinigen der Mäan- 
der oder ähnliche bandartige Ornamente. Die Tropfen 
unter den Triglyphen und in den 'l'ropfenfelderi1 wer- 
den vielleicht durch Vergoldung eine Erinnerung an den 
Glanz des Wassers gegeben haben. An den ionischen 
Monumenten wird ebenfalls der Fries einen blauen Grund 
erhalten, und an den andern , durch plastische Or- 
namente verzierten Theilen mögen einzelne Sßllälitiruu- 
gen die Wirkung des Meissels verstärkt haben. In der
	        
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