Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

Auffassung 
der 
Natur. 
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wie sie das Land allmälig umhüllen, aber von der Mee- 
reswoge fortgespült werden, benutzt er zu einem schönen 
Vergleiche. Und selbst die grossartige Ruhe der Natur 
entgeht ihm nicht. Er vergleicht die Nachtwache des 
trojanischen Heeres an den Feuern mit der Stille der 
Landschaft:  
hoch 
XVCIIH 
YVie 
Himmel 
die Stern, 
den leuchtenden Mond her 
lllll 
Scheinen im 
Glanz, 
hcrrlichenl 
WEIN] 
windstill 
ruhet der Aether; 
Hell sind alle die Warten der Berg und die zackigen Gipfel, 
Thäler auch; aber am Himmel eröffnet sich endlos der Aether; 
All' auch schaut man die Stern", und herzlich freut sich der Hirte. 
In allen diesen Gleichuissen 3') erkennen wir das 
wärmste Naturgefühl. Der Dichter ist unübertrefflich in 
Feinen Zügen  mit, denen er schnell, ohne kleinliches 
Ausmalen und doch in vollster Anschaulichkeit die Hand- 
lung oder den Moment unserer Seele vergegenwärtigt. 
Weni er bedeutend sind die Besehreibun en ein- 
g 3' 
zelner Gegenden. Die Gärten des Alkinoos werden zwar 
von Odysseus bewundert, aber die Schilderung spricht 
nur von der Fruchtbarkeit und dem Reichthume der Anw 
lage, von einzelnen Bäumen und bewässernden Quellen. 
Etwas mehr malerische Wirkung macht die „schön ge- 
wölbete Grotte" der Nymphe Kalypso; die Bäumen, die 
Wiesen, welche sie umgeben, der Weinstock, der sie 
beschattet, die silberbliilkeilden Quellen werden erwähnt. 
Aber die höchste Betonung der Annehmlichkeit des Ortes 
wird doch durch den Zusatz gegeben, dass 
i) Der Eber Il. XI. 324, 414, 474. Löwe XII. 42. I-Iirsohkuh 
Od. XVII. 126. Esel Il. XI. 558i Hündin 0d. XX. 14. Schwäne 
Il. II. 459. Kraniche III. 3. 'l'anben V. 778. Bienen XII. 167. 
Nachtigall Od. XIX. 517. Eichen Il. XII. 132. Mohn VIII. 306. 
Oelbaum XVII. 53. Sterne V. 5. XI. 62. XXII. 317. Der Strom 
XI. 492. Gewölk XVI. 297. Das Meer xrv. 10. XI. 305, 291. 
Schneellocken XII. 156. 279." Nachtruhe VIII. 555. (v?
	        
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