Technisches.
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der Fläche
scheint der
war dazu weniger geeignet; denn hier er-
Mensch nicht in seiner vollen Selbstständig-
keit, sondern in Verbindung mit der umgebenden N atur,
durch dieselbe bedingt, und mithin mehr leidend und ab-
hängig. Kommt hiezu noch die Farbe, so wird über-
dies der sinnliche Ausdruck des Körpers voller und üp-
piger, und erlangt ein Uebergewicht über die Bedeutung
des Irlauptes, wenn diese nach jener Auffassungsweise,
die wir betrachtet haben, weniger herausgehoben ist.
Wollte man daher dem Körper die volle Farbenwirkung
geben, so müsste auch das persönlich Geistige des Kop-
fes stärker ausgedrückt werden und sich durch den Glanz
des Auges und durch andere Mittel der Farbe in regerem
persönlichen Leben zeigen, um dadurch die nothwendige
Harmonie herzustellen. Dies war aber den Griechen
unmöglich, Weil es sie in das Gebiet des innern Seeleu-
lebens und der freiern Gemüthsentwickelung geführt haben
würde, das ihrer ganzen WVeltansicht fern lag und der-
selben verderblich geworden Wäre. So war es denn
natürlich, dass die strengere Haltung und Durchführung
des Körpers und die allgemeinere Auffassung des Hauptes,
welche der Plastik zusagte, auch in die Malerei überging,
und diese einen Styl behielt, der denen, welche an eine
vollkommene Entwickelung des Malerischen gewöhnt sind,
ungenügend, hart und kalt erscheinen muss.
Die Griechen selbst scheinen von ihrer Malerei nicht
so geurtheilt zu haben. Vielmehr stand auch diese Kunst
bei ihnen in grossem Ansehen; eine beträchtliche Zahl
von ausgezeichneten tmd sehr hoch geschätzten Meistern
wird genannt, umfassende Werke werden beschrieben,
und erstaunliche Wirkungen des Eindrucks derselben
berichtet. Wir können also ilicht zweifeln, dass etwas