Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Griechen und Römer (Bd. 2 = [1], Bd. 2)

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Griechische 
Plastik. 
er sie schüttele, "der Olymp erhebe; sie sind frei in 
Massen getheilt, die vordern oben an der Stirn aufwärts 
gerichtet, und nur mit den Spitzen herabfallend. Die 
Köpfe des Poseidon und des Asklepios, wie sie im Uebri- 
gen dem Zeus nachgebildet nur von geringerer geistiger 
Würde sind, haben auch ähnliches nur mehr verworrenes 
Haupthaar und ohne jene charakteristischen Stirnlocken. 
Apolfs Haare sind priesterlich geordnet, im Nacken 
herabwallend , gescheitelt, über der Stirn durch eine Binde 
gehalten, oft (wie beim Belvederischen Apoll) oben hoch 
aufgenommen. Hermes hat kurze, leichte Locken; Ares 
ist ebenfalls kurz gelockt, doch mit härterem, dichterem 
Haare. Noch dichter, fast negerartig sind die Locken 
des Ilerakles, eigenthiimlich vorwärts gebogen, vielleicht 
hindeutend auf die kurzen Haare zwischen den Hörnern 
der Stiere, da auch der Nacken des vielduldendcn Heros 
entschieden etwas stierartiges hat. Bacchos hat oft die 
Stirn weibischerweise mit einer Binde geschmückt. Das 
weibliche Haar ist gewöhnlich gescheitelt, und mit einem 
Bande zusammengehalten; oft ist das auf der Seite her- 
abfallende lange Haar aufgenommen und oben zusammen- 
gebunden. So findet es sich manchmal an der Aphrodite, 
öfter jedoch einfach gescheitelt und oben gelockt; Hera 
ist durch das Diadem im frei gescheitelten vollen Haar- 
wuchs kenntlich; Artemis, die Jägerin, trägt das Haar 
oben in einem Knoten aufgeschürzt. 
Der Mund ist stets ein Wenig geöffnet, wie zur 
Rede; die Lippen sind eher völlig, selbst beim Jupiter, 
obgleich sie hier einen eigenthümlichen feinen geistigen 
Zug haben. Die Oberlippe ist immer kürzer, als sie 
wenigstens in Deutschland zu sein pflegt. Bei der Hera 
ist sie ein wenig gehoben, und in anderer Weise bei
	        
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