Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Einleitung. 
sie mit der unbewegten Form contrastirt, und dieselbe 
als abgestorben erscheinen lässt"). Die Farbe muss daher, 
um auf ihre WVeise zu wirken, auf die wahre Körper- 
lichkeit verzichten, und sich mit dem Scheine derselben 
begnügen. 
Wie der Geist dieser Kunst sich zur Sculptnr ver- 
hält, ist zum Theil schon oben angedeutet, oder geht 
doch aus dem Gesagten hervor. Jene Naturgesetze, auf 
welchen der Bau des Körpers beruht, und in deren ver- 
schiedenen Modificationen sich die Ordnung der Ge- 
schlechter und Gattungen ausspricht, können nur in der 
körperlichen Gestalt vollkommen ausgebildet werden; in 
dem blassen Farbensehein haben sie nur untergeordnete 
Bedeutung. Die lllalerei ist daher für dieses der Seulptur 
eigenthümliche Gebiet nicht geeignet, und ist also um 
so mehr auf das Seelenleben, in welchem jene hinter ihr 
zuriiekbleibt, angewiesen. 
Dies ist ihr Unterschied in Beziehung auf die einzelne 
menschliche Gestalt. Eine fernere Verschiedenheit beider 
dass in der Malerei die menschliche 
der Sculptur, isolii-L erscheint. Auch 
die menschliche Gestalt als die Er- 
Künste aber ist die, 
Gestalt nicht wie in 
hier wird uns zwar 
scheinung eines in sich abgeschlossenen natürlichen Le- 
bens anschaulich, allein es zeigt sich hier deutlich diese 
Abgeschlossenheit, als eine nur scheinbare, welche durch 
andere Kräfte wieder aufgehoben wird. Die Farbe ist 
nicht wie die Form ein Erzeugniss der innern Lebens- 
4) Es kommt hier nur darauf an, die Grundzüge des Verhält- 
nisses der bildenden Kiixlste aufzuzeichnen. Wie weit die Plastik 
über ihre Grenzen hinausgreift, vormüge des Strebeusjeder einzelnen 
Kunst. auf die Turlaliläl des iVoscns auch malerische Motive und 
namentlich die [Farbe benutzen könne und solle, wird lmsser im 
gesehiehtiehen Verlaufe berührt werden.
	        
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