Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Die Architektur. 51 
rechten) ein Bild des Gegensatzes "Gottes gegen die 
Welt, also der Schöpfung, so dasgDli-eiecck des, Giebels 
ein Bild der Dreieinigkeit sein. Der Kl-gsg wegen seiner 
strengen Regelmässigkeit wurde wieder ein Bild der 
Gptthgit, der Würfel, der Körper, dessen Grundfläche 
ein Quadrat ist, ein ßild höherer Ordnung u. s. f. Auch 
die Zahlenverhältnisse, habe man in ähnlicher Weise 
heilig gehalten, und sie so zu fernerer Ausbildung dieser 
symbolischen Künste benutzt. 1) 
Es ist nicht schwer, diese Behauptungen zu widerle- 
gen, weil jeder fühlt, dass es gesunden Sinnen nicht 
einfallen konnte, so schwerverständliche, tiefliegende 
Lehren, wie Schöpfung, Dreieinigkeit und dgl. durch so 
dürftige Zeichen wie rechter Winkel und Dreieck mitzu- 
theilen. Ueberdies waren diese Formen durch die Natur 
vorgeschrieben, also gar nicht ein Gegenstand freier 
menschlicher Wahl, was doch bei dem Symbole in jenem 
Sinne vorausgesetzt ist. Wenn man endlich auch bei 
feinern mehr willkührlichen Verhältnissen mit solchen 
Nebenbeziehungerl ein Spiel getrieben hat (was in ge- 
wissen Zeiten allerdings vorgekommen ist), so hat dies 
mit der Kunst und der Schönheit nichts zu schaffen. Die 
Kunst stellt überall die Sache selbst dar, das Werk spricht 
selbst, und es ist ihr entgegen, wenn damit 110011 C111 
Sinn verbunden werden soll, der nicht darin liegt. 
1) Sti eglitz Geschichte d. Baukunst. Nürnberg 1827. und Beiträge 
zur Gesell. d. Bank. Leipzig 1834. Nach ilnn (mit völliger Inconseqnenz 
gegen die eigene Definition des Symbols) Wendt iiher die Haupt- 
nerioden der schönen Kunst. Leipzig 1831 S. 37.- Vergleiche auch 
(meine) Reßensioil des ersten Werkes im Berliner Conversat. Blau, 
1528 .766. 60 tl".  Baehr, Symbolik des mosaischen Cultus. Heidel- 
berg 1837. S. 119 ff. und die Benrtheililng in den Hall. Jahrbiichern 
1840. s. 2:23. n.
	        
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