Einleitung.
neten, ist in ihr am Wenigsten fühlbar, sie nähert sich
am Meisten der vollen Wahrheit. Soweit nun jede Kunst
das Wesen darzustellen strebt, sagen wir auch von
Jeder, dass sie Poesie besitze, erklären diese als das
gemeinsame Element aller Künste. Insofern aber das
Kunstgebiet ein eigenthümliohes, von der Wirklichkeit
gesondertes ist, haben die andern Künste den Vorzug,
dies eigentlich Technische ist in ihnen vorherrschend.
Sie sind Kunst in speciellerm Sinne, jene im allgemeinem
und
geistigem.
Haben wir so das Gebiet der Künste begründet und
begränzt, so müssen wir zu einer neuen Betrachtung
übergehen. Das Wesen der Schönheit besteht in innigster
Harmonie des äusserlich Dargestellten mit seinem geisti-
gen Inhalte. Der Sonderung der Künste müssen daher
verschiedene geistige Richtungen entsprechen, Elemente
des geistigen Lebens, wie jene der erscheinenden Welt.
In der Körperwelt waren die "Elemente Stoffe oder
Eigenschaften; im Geiste, der nur 'l'hätigkeit ist, können
sie auch nur Thätigkeiten sein. Als solche unterscheiden
sich nur zwei; die Thätigkeit des Emp f angens , und die
des Selbstgefühls. Verlnöge der ersten nimmt der end-
liche und darum zunächst nur von sich wissende Geist
die Bestimmungen allgemeinerer Art in sich auf, und
bewahrt dieselben in sich; die Kenntnisse, welche er so
in sich vereinigt, bilden zwar in seiner Seele ein Ganzes,
wie es die Dinge der Aussenwelt, von denen sie herge-
nommen sind, nicht bildeten, dies ist also eine Wirkung
des Geistes; ausserdem aber verhält er sich leidend, und
weiss von seiner Thätigkeit, als der ihm eigenthümlichen