Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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AegYPtische 
Sqculptur. 
das Gebälk, hier lehnen sie sich, obgleich in architek- 
tonischer Menge nur an die tragenden Pfeiler. Man sieht 
beide Künste nähern sich auf halbem Wege , die archi- 
tektonisch behandelte Statue und der freie Luxus der 
Pylonen und 
einander. 
Pflanzensäulen 
sind 
nicht 
entfernt 
Weit 
VOII 
Aehnlich verhält es sich zwischen Malerei und Plastik; 
wir sahen schon , wie auch diese hier noch zusammen- 
fallen, das vertiefte farbige Relief sich der Malerei. nähert, 
olme dass diese selbstständig vorhanden ist. Alle drei 
Künste haften daher aneinander, sie lösen sich nicht, 
sondern befinden sich vermischt, gleichsam in einem 
Chaos vor der Erschaffung der einzelnen Künste. Dieser 
Zustand ist ein mangelhafter, besonders für die Plastik 
und Malerei, welche auf diesem Wege zur Entwickelung 
ihrer höchsten und freiesten Schönheit nicht kommen kön- 
nen, aber auch, wenn gleich in minderm Grade, für die 
Baukunst, da sie sich nicht rein und in ihrer edelsten 
Gestalt zeigt. Allein für diese letzte Kunst ist jedenfalls 
auch wieder ein Vortheil damit verbunden. Denn sie 
macht 
ihrer 
Natur 
nach überall 
auf den Schmuck der bei- 
den 
andern 
Künste 
mithin 
und 
ein 
auf 
Zusämmemvirken 
mit denselben Anspruch. Dies kommt aber, wenn alle drei 
Künste völlig entwickelt sind, die Architektur die plasti- 
schen, die Plastik die malerischen Elemente ausgeschieden 
hat, nur unvollkommen zu Stande. Denken wir uns "den 
griechischen Tempel oder die christliche Kirche mit ihrer 
Ausstattung von Statuen und Gemälden, so haben wir 
immer mehr eine äussere Zusammenstellung , als eine 
untrenhbare, organische Verbindung; jedes Element ist 
zu stark und nimmt unsre Aufmerksamkeit ganz in An- 
sprucli. 
Bei 
dem 
ägyptischen 
Tempel 
ist 
dies 
anders ,
	        
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