TLÜ
Grösse
und
Schönheit der
Architektur.
ägyptischeh
Bei der Bewunderung, welche die ägyptischen Bauten
den Reisenden entlocken, wird nicht leicht die kolossale
Grösse dieser Monumente unerwähnt gelassen, und ohne
Zweifel ist auch die absolute Grösse eines Gebäudes,
das Verhältniss ilicht der einzelnen Theile unter einander,
sondern des Ganzen zur Natur, von Wichtigkeit. Allein
man (larf dennoch das Kolossale des körperlichen Maasses
nicht grade als das Charakteristische und Wesentliche
dieser Bauten denken. Der Palast von Karnak ist aller-
dings von gewaltigem Umfange "Ü, allein er erreicht noch
nicht den mancher europäischen Paläste, des Escurials
und andrer. Die Höhe seiner Pylonen ist ebenfalls sehr
bedeutend (134 Fuss), sie überragt die unserer Schlösser
um ein nicht Unbedeutendes (das Schloss zu Berlin hat
mit der Gallerie etwa 100 Fuss Höhe), allein diese Höhe
beschränkt sich auf diese thurmartigen Gebäude und
bleibt dennoch unter der Höhe des Mittelschiffs der Pe-
terskirehe, so dass von einer Vergleichung mit der Kup-
pelhöhe derselben oder gar mit den Thürmen unserer
grössern Kirchen nicht die Rede sein kann. Der Palast
von Karnak ist aber auch bei Weitem das Kolossalste
aller ägyptischen Gebäude , wenn wir die Pyramiden
aussehliessen. Die Pyloilen von Edfu haben, obgleich
schlank gebaut, nur 105 Fuss, die von Luxor nur '72 F.,
dievon Medynet-Abu nur 66 Fuss Höhe. Andre ägyp-
Die Breite der Pylonen beträgt 113 mötres, die hintere Breite
aber nur 98, die Länge dagegen die beträchtliche Zahl von 356 m.
(1052 Fuss). Der ganze Flächenraum ist. also auf etwa 40,000 Qua-
dratmätres anzuschlagen. Der des Eseurials (lagegen beträgt (287 Br.
271 L.) 77,777 Quadratmötres.
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