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AcgYPtische
Architektur.
Sohne, jeder an der Spitze eines Heeres zurück, vertrieb
die flirten, und verfolgte sie bis nach Syrien.
Man kann nicht zweifeln, dass dieser Setho-Ramses
derselbe Eroberer ist, welchen die Griechen auch Sesosis
oder Sesosthris nennen, von dessen Thaten, nach 'l'acitus,
noch Germanicus in Aegypten sich erzählen liess, dessen
Zug nach Syrien auch anderweitig berichtet wird. Dass
dieser siegreiche und prachtliebende König nicht bloss
seine Hauptstadt Theben, sondern auch die Provinz, in
welcher er erzogen war, und deren Völker seine ersten
Siege erfochten hatten, mit den Denkmälern seiner Macht
ausschmückte, ist daher im höchsten Grade wahrschein-
lich. Champollioixs Forschungen bestätigen diese An-
nahme, indem er den Namen dieses Königs ebenso wie
auf den Monumenten von Luxor, Karnak und Medynet-
Abu auf denen von Ipsambul, Kalapsche und sonst in
Nubien fand, und wir dürfendaher vor der Hand diese
nubischen Denkmäler für gleichzeitig mit den thebaischen
halten. Zu diesen äussern Gründen kommt aber auch
der innere, dass die ägyptischen Grotten durchweg in
ihren Formen Nachahmungen solcher Details enthalten,
welche nur bei freistehenden Bauten entstanden sein
konnten, Weil sie nur hier einen Zweck hatten. So be-
sonders die runden Säulen und das Gebälk, welche sich
in der freien Construction leicht ergeben, bei der Aus-
höhlung der Felsen aber überflüssig waren. Der erste
Anfang der ägyptischen Architektur ist daher in den
Grottenbauten nicht zu suchen.
Abgesehen von dieser Vorzeit blieben also noch die
Perioden der höchsten Blüthe, der weitem Entwickelung
und des Verfalles zu unterscheiden. Da sind denn die
Monumente von Theben zunächst als die Werke der