Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Perioden. 
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den Charakter des Einfachen und Ursprüngliehen. Die 
Pyramiden, welche sich hier in verkleinertem Maassstabe 
der ägyptischen finden, können, wie dies oben besprochen, 
nicht als der Anfang der sonstigen generisch verschiedey 
nen Baukunst betrachtet werden. 
Einige halten gewisse Bauten in Nubien, zwischen 
den Katarakten von VVady Haifa und Syene, besonders 
die Felsengrotten, für älter als die ägyptischen Mit 
grosser Bestimmtheit hat dies der Architekt Gau in sei- 
nem Wichtigen YVerke über die nubischen Alterthümer 
ausgesprochen. Vergleicht man, sagt er, diese Arbeiten 
der Kunst in ihrer Kindheit mit den Monumenten, welche 
man in Aegypten findet, so ist es nicht nur möglich, an 
tmtrüglichen Merkmalen zu erkennen, dass sie aus einer 
frühern Zeit stammen, sondern es wird einem geübten 
Auge auch nicht schwer werden, auf ersteren das Siegel 
der Originalität und an den letzten den Charakter der 
Nachahmung zu erkennen. Jene sind also die Grundmo- 
delle aller ägyptischen Baukunst. Behaupten wollen, fährt 
er fort, dass die frei erbauten Gebäude aus einer ältern 
Zeit seien, als die in die Berge eingegrabenen, von denen 
hier die Rede ist, hiesse gegen den offenbaren Augen- 
schein ankämpfen. Andere Reisenden stimmen ihm im 
Allgemeinen bei, und räumen einem Theil der nubischen 
Monumente ein höheres Alter als den ägyptischen ein, 
und wenn auch auf ihre Kunsturtheile, bei den 'l'äuschun- 
gen, denen nichtkünstlerische Reisende so sehr ausgesetzt 
sind, nicht viel zu geben ist, so hat jedenfalls die An- 
F) Aus Gründen des Styls, denn dem äussern Scheine nach 
könnte man sie für jünger halten, sie sind frisch wie neu, unver- 
wittert, von der Luftsäure unzernagt. Die Temperatur ist hier noch 
irockner und gleichförmiger als in dem niedriger gelegenen Aegyptcrh 
Bemerkung des Engländers Legh bei Ritter I. S. 636.
	        
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