Kleinere
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zusammenhängende Säulenreihe. Ueberdies stehen die
Säulen nicht in gleicher Entfernung von einander, sondern
die Intereolulnnien der schmalen Seiten sind bedeutend
weiter, die der breiten bedeutend enger. Deshalb sind
denn auf der Vorderseite immer nur zwei Säulen zwi-
schen den Mauerpfeilern, während an den breiten Seiten
häufig sechs (in Edfu und Hermonthis) sogar neun (in
'l'entyra) angebracht sind. Die Rückseite hat gewöhnlich
auch nur zwei, in 'I'entyra jedoeh sogar fünf Säulen.
Bei der griechischen Säulenhalle ist ein gleicher Abstand
der Säulen auf allen Seiten, die gleiche Zugänglichkeit
von allen Punkten wesentlich, hier ist nur ein Zugang
gelassen. Der ganze Tempel steht auf einem senkrech-
ten Unterbau, zu Welchem nur vor dem Eingange der
Cella in der Mitte der Sßhlllalßll Vorderseite eine Treppe
hinaufführt. Die Säulen sind ferner durchweg mit einer
Mauer von etwa der halben Höhe des Stammes verbun-
den (wie an den vielsäuligen Räumen), und nur jener
Treppe entsprechend tritt bei dem mittlern Intercolumniunl
der Vorderseite eine 'l'hür an die Stelle der Mauer.
Rechnet man noch hinzu, dass diese Tempel, statt des
griechischen Giebels, nur das gewöhnliche flache Dach
und das einfache Gesimse der ägyptischen Architektur
haben, so bleibt die Aelmlichkcit dieser Gebäude mit,
dem griechischen Peripteros nur im Grundrisse, Während
der Eindruck ein ganz verschiedener ist. Sie sind nicht wie
jene ein in sich harmonisches Ganze, sondern behalten
etwas Fragmentarisches, ihre Säulenreihen bilden nicht
freie, überall zugängliche IYIallen, sondern die oifnen Stellen
oberhalb der kleinen Verbindungsmauer erscheinen nur
wie Fensteröffnungen eines abgeschlossenen Korridors
in Elephantilne hat
ä") Der Tempel
auf
lllll"
beiden
schmalen Seiten