Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aegyptisclne 
Architektur. 
Sinne geordnet. Sie bestehen meistens aus sitzenden oder 
stehenden Prolilgestalteil, in ganzen Reihen mit gleicher 
oder doch ähnlicher Haltung , entweder prozessionsartig 
einander folgend, oder in der Handlung der Anbetung 
oder Weihung einander gegenüber stehend. Solche Grup- 
penwiederholen sich dann hinter einander oder auf beiden 
Seiten symmetrisch, und haben an den Wränden stets die 
Richtung oder doch eine Beziehung auf die Mitte. Im 
Innern sind sie meistens in kleinerer Dimension, so dass 
die Wände oder Säulen desselben Raumes mehrere Reihen 
solcherDarstellungen zwischen gleichlaufenrlen Linien ent- 
halten. Am Fusse der Säulen und Wände sind dann 
mehr architektonische, bedeutungslose Verzierungen. 
Ueber den 'l'hüren belindet sich als stets wiederkeh- 
rendes Symbol das geflügelte Ei, welches gleichsam 
segnend über dem Eingange schwebt, und in seiner 
mittlern Kreisgestalt den perspectivischen Augenpunkt 
sehr deutlich bezeichnet; zu beiden Seiten dieses Sym- 
bols sind dann die Gestalten symmetrisch und nach der 
Mitte hin geordnet. Diese Symmetrie bewirkt auch, dass 
die Farben regelmässig Wechseln. Da überdies die 
Aegypter (wie unten näher anzuführen) nur eine geringe 
Zahl von kräftigen und einfachen Farben besassen, de- 
nen sich die Natur fügen musste, so lässt es sich er- 
klären, dass auch das Bunte der Bildwerke die archi- 
tektonische Einheit keinesweges stört, und dass vielmehr 
der einfache Eindruck der grandiosen Formen, durch die 
fortwährend herrschende Symmetrie, durch die Beziehung 
der höchsten und buntesten Mannigfaltigkeit auf die innere 
Ordnung, eher verstärkt als Vermindert wird. Das schon 
von dem Eintritt in den geweihten Raum ehrfurchtsvoll 
gestimmte Gemüth wird nun auch zu dem Gefühle an- 

	        
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