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ihre Verbindung mit den alten Monumentcn und mit In-
Schriften , in welchen die Namen uralter Könige gelesen
werden, dies üIISZIISClIIiGSSBII schiene. Auch unterschei-
den sie sich von den dorischen Säulen sehr wesentlich
dadurch , dass sie weder ein Kapitäl noch eigentliche
Kannelirungen (Aushöhlungen), sondern nur flache Streifen
haben. Sie scheinen daher nur zur Abkürzung der Arbeit
in Grotten und an weniger bedeutenden Stellen angewen-
det zu sein Viereckige Pfeiler sind in den Grabhöhlen
nicht selten. In freistehenden Gebäuden kommen sie nur
in Verbindung mit Kolossalstatuen vor, Wo dann an Stelle
der Säule der Pfeiler die Decke trägt und die Statue
zwar durch den Rücken damit verbunden, aber mit freiem
Haupte da steht ohne etwas zu tragen, also iin wesent-
lichen Unterschiede von den Atlanten oder Karyatiden
der griechisch-römischen Architektur, welche selbsttra-
gend sind.
Auf dem Kapitäl befindet sich nicht, wie bei den
griechischen Säulen, eine über den Umkreis desselben
hinausragende Platte, sondern ein WVürfel, d. i. eine
Platte von grösserel- Höhe und geringerer Breite. Bei
den kelehförmigen Kapitälen ist dieser Würfel stets klei-
ü) Man hat. auf diese Säulen grosses Gewicht gelegt, und in
ihnen eine ältere Form "als in den gewöhnlichen ägyptischen (phan-
zenförnzigen) Säulen sehen wollen. Champollion nennt sie pro-
todorische und hält- sie für das Vorbild der dorischeir Säule der
Griechen, bei denen er überhaupt (Lettres etc. S. 302.) eine servile
Inxitation der Acgypter annimmt. WVeiter ausgeführt ist diese Ansicht
"von I. epsins in den Annali delP Institute di corrisp. arch. Vol. lX., der
in den griechischen Siiulenordnungen eine Verbindung dieser beiden
ägyptischen Gattungen, der protodorischen und der lallanzenfürmigen,
annimmt. Wir werden in der Geschichte der griechischen: Kunst auf
diese Herleitung aus der ägyptischen, die wir nicht anerkennen kön-
neu, zurückkommen.