Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Details. 
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Vorbildes der Blume theils flach anliegende Blätter und 
einen rund umherlaufenrlen Ueberfall, theils wirklich vor- 
tretende Blätter in mehreren Reihen haben. Am untern 
Theile des Kapitäls ist dabei oft eine Verzierung von in 
einander geschobenen Dreiecken , ähnlich der Blätter- 
scheide, aus Welcher der Keim der Pflanze hervorspriesst. 
Auch am Fusse des Säulenschaftes findet sich oft die- 
selbe Verzierung, offenbar in gleicher Bedeutung. Andere 
Kapitale geben eine Nachahmung der ungeöffneten Knospe 
oder Samenkapsel, indem sie unten, Wo sie auf dem 
Stamme aufliegen, üppig schwellend hervortreten, und 
nach oben zu abnehmen; eine architektonisch ilnzweck- 
mässige und wunderliche Form, welche sich nur aus der 
Neigung zur Nachahmung der Pflanzennatur in höchst 
vergrössertem Maassstabe erklären lässtif). Diese Form 
des Kapitals findet sich oft da, wo auch der Säulenschaft 
einem Rohrbündel gleicht, und sinid dann auch am Kapitäleß 
die einzelnen,Pflanzenschäfte bezeichnet. In andern  
len ist aber auch dieses Kapital mit horizontalen Abthei- 
lungen und hieroglyphischen oder bildlichen Verzierungen 
versehen. Bei den Säulen beider Art (mit ausladenden 
oder eingezogenen Kapitälen) liegt das Vorbild des Lotos 
zum Grunde, ohne Zweifel aus Rücksicht auf eine sym- 
bolische Bedeutung dieser heiligen Pflanze. Dies bestä- 
tigen auch einige Basreliefs, auf denen wir kleine Gebäude 
dargestellt sehen, welche von wirklichen Lotosblumen, und 
zwar im natürlichen Verhältnisse der Dicke des Stammes, 
wie 
VOH 
Säulen 
getragen 
werden. 
Es 
Will" 
daher 
diese 
 Rosentllal. Uebersicht d. Gesch. d. Baukunst in Crelle Journal 
f. d. Bank. Band 14. Heft 4. S. 354. hält diese Form für die älteste; 
ohne genügenden Grund, da sie in den ällcrn Gebäuden mit nmlorn 
Formen gemischt vorkommt.
	        
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