Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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AegYPlische 
Architektur. 
Welche (lann durch mehrere horizontale Bänder gleichsam 
zusammen gehalten sind. Die Kanneluren der griechischen 
Säule haben ihren Namen ebenfalls von Rohrstäben, aber 
sie entsprechen der Gestallt derselben im umgekehrten 
Sinne, indem die hohle (concave) Seite nach Aussen ge- 
kehrt ist. Sie tragen hiedurch dazu bei, die concentrirende 
innere Kraft des Säulenstammes anschaulich zu machen. 
Hier (lagegen erinnern sie nur an eine volle schwellende 
Pflanze. Der griechische Säulenstamm kennt ferner keine 
andere Verzierung, als diese senkrechte Kannelirung, 
weil der Begriff des Tragens, also die senkrechte Rich- 
tung ausschliesslich festgehalten ist. Hier dagegen haben 
die Säulen stets auch horizontale Abtheilungen und Bän- 
der. Die Verjüngung ist manchmal sehr stark und kegel- 
förmig, meistens höchst gering oder gar nicht vorhanden. 
Die Höhe des Säulenschaftes ist einige Male nur das 
Dreifache des Durchmessers der untern Säulendicke, 
häufiger beträgt sie vier bis vier ein halb und noch mehr, 
einige Male selbst bis fünf ein halb. Der Säulenstamm 
ruht fast immer auf einer Basis, die aber nur aus einer 
einfachen, bald mehr bald weniger starken, kreisrunden 
Scheibe (Plinthe) besteht, manchmal oben etwas abge- 
rundet, seltner auch zugleich von unten, als eine Art von 
Pfühl. Ueber die Ausladung dieses Grundsteines findet 
sich ebenfalls kein Gesetz, sie ist mehr oder weniger 
stark. Eigenthümlich ist es, dass häufig der Säulenstamm 
an seinem Fusse etwas eingezogen ist, mit einer unver- 
kennbaren Nachahmung des Stieles saftiger Pflanzen. 
Die höchste Mannigfaltigkeit herrscht in den Kapitä- 
len. Einige und zwar die schönsten haben die Kraterform 
und erscheinen wie Blumenglocken mit ziemlich starker 
Ausladung , wo sie dann mit weiterer Benutzung dßs
	        
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