Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Einleitung. 
scheinungen in ihrer natürlichen 
des Stoffes und der Mittel wird 
Bedeutung. Die X-Vahl 
zwar von klarem Ver- 
stande geleitet, aber nun schon auf das bestimmte Vor- 
bild, den Gegenstand der Begeisterung, der eigentlich 
das Schöne ist, nicht mehr auf die Erzeugung desselben 
gerichtet. So ist das Werk ganz das Erzeugniss eines 
Triebes, aber des geistigsten und reinsten, in Welchem 
das Selbstgefiihl der tbatkräftigen, männlichen Seele mit 
der warmen, hingebenden Liebe zur Natur gleich wirk- 
sam ist, und welcher um so höheres hervorbringt, je 
mehr diese Liebe von aller sinnlichen Begierde, und jene 
Kraft von aller egoistischen Absichtlichkeit entfernt ist. 
Wir sehen leicht, dass diese Thätigkeit der Kunst 
eine mannigfaltige sein muss. Die Erscheinung ist einzeln 
und beschränkt; der Geist, der ihr entspricht und ihre 
Gränzen nicht überschreitet, muss also auch ein be- 
schränkter sein, und alles Beschränkte ist in mehrfacher 
Zahl, nur Gott ist einzig. Indem man den Begriff des 
Schönen mit dem des Vollkommenen verwechselte, hat 
man lange die Meinung gehegt, dass nur Ein Schönes 
zu finden sei, neben welchem alles andere verschwinden 
müsse. Allein obgleich der Begriff der Schönheit, in 
seiner negativen Begränzung als Ausschliessendes des 
Unschönen und in seiner positiven Kraft als die Bedingung 
des Schönheitstriebes und der Vorstellung des Schönen 
im Menschen, wirklich nur ein einiger ist, so bringt er 
es gerade mit sich, dass das Schöne selbst vielfältig sei. 
Die höchste Einigung des Geistigen mit der einzel- 
neu Erscheinung setzt die Individualität voraus, den 
Charakter sowohl höchster und unauflösbarer Durch- 
dringung, als auch der Selbstständigkeit und Eigenthüm- 
lichkeit des durch diese Durchdringung entstandenen
	        
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