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Aegyptische
Architektur
die Decke tragen. Im Inneren dieser Halle stehen die
Säulen frei, die dem I-Iofe zugekehrte Reihe ist aber
durch kleine Mauern, Welche etwa die halbe Höhe der
Säulen haben, geschlossen. Die mittlern Säulen (denn
die Zahl ist natürlich stets i) eine grade) stehen in
grösserer Entfernung von einander als die übrigen, und
sind nach dem Hofe zu nicht durch eine Mauer, sondern
durch ein Thor verbunden. Gewöhnlich sind diese Säu-
len des Mittelganges der Halle grösser als die übrigen,
damit durch die Seitenöffnungen ihrer höheren Decke
Licht falle. M")
Aus dem vielsäuligen Raume kommt man in eine
stets viel schmalere, zuweilen ebenfalls vielsäulige, öfter
nur mit einer Reihe Säulen auf jeder Seite versehene
Vorhalle, demnächst in einen oder zwei Vorsäle ohne
Säulen und dann erst in das innerste Heiligthum, welches
immer klein und unbeleuchtet, nur durch diese eine Ein-
gangsthür zugänglich ist, und niemals oder doch höchst
selten eine Stelle für die Bildsäule eines Gottes enthält.
Nicht selten ist dieses Allerheiligste in einem Stücke
aus "dem Felsen gemeisselt (ein Monolith), ein Luxus der
Arbeit und des Transportes, der selbst für Aegypten sehr
gross ist, aber auch eine recht gediegene Weise, um
die geheimnissvolle Abgeschlossenheit und die verborgene
Würde dieser heiligsten Stelle auszusprechen. Neben und
hinter diesem Heiligthume sind wiederum mehrere Kam-
mern, in die man nur aus den Vorsälen gelangen kann,
ohne Zweifel für die Aufbewahrung von Geräthsehaften
ü) Mit alleiniger
tempels von Ombos.
natürlicher
eben so
und
Ausnahme
des Doppel
H) In der Säulenhalle des
selbst runde Lichtölfnungcn.
Tempels
zu Edfu
der
in
sind
Decke