Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

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Aßgyptische 
Architektur. 
Die Tiefe der Pylonen ist, wie erwähnt, sehr gering, sie 
erreicht höchstens ein Drittel der Breite eines beider 
Flügelbauten. Man sieht daran deutlich, dass es sich 
nur um eine Pforte, nicht um ein Gebäude von selbst- 
ständiger Bestimmung handelte. Die Breite dagegen ist 
überall grösser als die aller dahinter gelegenen Construc- 
tionen, und springt etwas über die anstossende Mauer 
vor. Dieser Vorsprung gleicht in einem Falle (bei dem 
Tempel zulEdfuj der Tiefe des Pylonen, in allen andern 
ist er sehr viel geringer. 
An den Pylon schliesst sich gewöhnlich ein offener 
Säulenhof an, in seltenen Fällen steht er mit einem be- 
deckten vielsäuligen Raume in unmittelbarer Verbindung. 
Die Säulenreihen befinden sich entweder nur an beiden 
Seitenwänden des Hofes (wie an dem grossen Hofe des 
Palastes von Karnak und an dem ersten Hofe in den 
beiden grossen Monumenten von Medynet-Abu) oder auf 
allen vier Seiten, oder auch (wenn der Hof unmittelbar 
und ohne Trennung an den vielsäuligen Raum stösst, und 
also auf dieser Seite schon eine" Säulenconstmction hat) 
nur auf drei Seiten. Einige Male sind die Säulenreihen 
verdoppelt (in Luxor und in den beiden Grabmälern auf 
der Wcstseite von 'l.'l1eben). Von der Gestalt der Säulen 
wird nachher besonders gesprochen werden, hier nur so 
viel, dass sie auf ihrem Kapital einen Würfel von gerin- 
gerer Dicke tragen, auf welchem die Steinbalkeil auflie- 
gen, welche die Säulen unter einander und mit der be- 
nachbarten Mauer verbinden und die Decke der Säulenhalle 
tragen. Die Verbindungsbalken bilden einen Architrav, 
der jedoch, was bemerkenswerth ist, keine architektoni- 
sche Begränzungp hat, die Deckbalken aber springen als 
Gesimse vor, welches, wie bei den Pylonen, von einem
	        
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