Grösserc
Tempel.
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„so hoch wie der Tempel. Unten stehen sie wenig mehr
"als die Breite der Eingangsschwelle des Tempels von
„einander ab, dann aber je höher sie steigen, desto mehr
„weichen sie auseinander. An diesen Mauern sind Bil-
„der in kolossaler Grösse eingehaueil, im Styl ähnlich
„den tyrrhenisehen und altionischen VVerken. Auch ist
"da, wie zu Memphis, ein vielsäuliger Raum, ein fremd-
"artiger Bau, denn ausser den vielen und sehr starken
„Säulen, die in mehreren Reihen aufgestellt sind, nimmt.
„man nichts Schönes und Geziertes wahr, das Ganze
nerscheint gleichsam als eitel Werkfiäi)
So weit die Beschreibung Strabäs, die, obgleich sie
manches Einzelne nicht erwähnt, dennoch im Ganzen
deutlicher ist, wie die meisten Schilderungen der Alten,
und uns eine erwünschte Sicherheit für die aus der L0-
calität entnommenen Vermuthungen gewährt.
Der geweihte Raum bezeichnet ohne Zweifel die
ganze Fläche, auf welcher neben dem eigentlichen Tem-
pel die Priesterwohnungen standen , und die Wir häufig
noch in der Umwallung von Backsteinen , welche die
Tempel in grösserm Umfange einschliesst, erkennen. Ge-
wöhnlich also begannen erst innerhalb dieser äussern
Mauer die feierlichen Gänge. Wir sahen indessen schon
in Theben, dass die Sphinxalleen sich nicht auf dieses
4') Die Auslegung dieser Stelle ist. nicht ausser Zweifel. Die fran-
zösischen Architekten (Descr. de l'Eg.Ant.II. S.569.lf.) verstehen das
rrpotrtwßlov yäyoe nicht von den freistehenden Thoren, sondern von
dem Hauptthore, für Welches wir das iVort Pylonen brauchen.
Td Äßydpeva vrrepoi beziehen sie auf die zur Seite liegenden Um-
fassungsmauern. Allein es lässt sich gar nicht einsehen, wie ein
Schriftsteller, der nach dem Augenschein beschreibt, darauf komme"
sollte, diesen-ganz unbedeutenden Mauern zu gedenken. Die" richtigere
Auslegung bei Hirt Gesch. d. Bank. I. S. 28. 1T. und K. O. lwlüuer
Archäologie S. 220.
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