Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geographische 
Uebersicht. 
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Trümmern, welche uns ein sicheres Urtheil über die Aus- 
Führung des Baues erlaubten, haben noch nicht stattge- 
funden; wir können indessen aus Herodofs Beschreibung 
schliessen, dass dies Gebäude mit seinen Thoren, Höfen, 
Gemächern, Säulengängeil und mit Bildwerk bedeckten 
Wänden im Wesentlichen des Styls , wenn auch mit 
eigenthümlicher Anordnung, von den übrigen Palast- und 
Tempelbauten, die uns erhalten sind, nicht abwieh. 
In den übrigen 'l'heilen der Landschaft Fayoum sind 
nur am Westende des Sees bei Kassr-Keroun interessante 
Monumente entdeckt, besonders ein Tempel ägyptischen 
Styls, aber ohne _Sculpturen und Hieroglyphen, vielleicht 
unvollendet geblieben  Nördlich von dem alten Mem- 
phis theilt sich bekanntlich der Strom in mehrere Arme, 
welche das {lache Niederungslaild, das Delta, durchströ- 
men, so dass das Nilthal hier einen ganz andern Chat-- 
rakter erhält. Während bisher stets nahe Bergzüge 
sichtbar waren, öffnet sich nun eine einförmige unabseh- 
bare Fläche. Herodot preisst diese Gegend als die 
fruchtbarste der Welt, und der arabische Eroberer Amru 
schilderte sie seinem Kalifen Omar höchst bezeichnend 
in den verschiedenen Gestalten, die sie im Laufe des 
Jahres annimmt, da sie zuerst ein ilngeheures Staub- 
Feld, dann ein Meer von süssem Wasser, endlich ein 
Blumenbeet sei. Ohne Zweifel war diese reiche Ge- 
gend auch mit bedeutenden Bauten geschmückt, indessen 
ist davon fast nichts erhalten. Die Fluthen des Nils, die 
Kriege und die Bauten der Araber scheinen alles zerstört 
Ü Ueber den berühmten Tempel des Jupiter Ammon giebt der 
General Minutoli (Reise zum Temp. d. Jupiter Amm. Berlin 1824-. 4. 
m. 39 lith. Bl.) Nachrichten, welche keine Abweichungen des Styls 
von dem der bekannum ägyptischen Tempel vermuthen lassen. 
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