Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geographische 
Uebersicht. 
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Die Arbeit des Meissels ist , bei einer seehsunddreissig- 
fachen Vergrösserung der Formen des Kopfes, von beß 
wundernswürdiger Sicherheit. Die Araber nennen sie 
bizarrer Weise Abu-l-houl, der Vater des Schreckens, 
für uns ist ihre, dem Wüstensande trotzende Gestalt ein 
Räthsel, sowohl rücksiehts der Kräfte , die auf sie ver- 
wendet, als rüeksichts ihres Zusammenhanges mit den 
übrigen Umgebungen, 
In der unmittelbaren Nähe der Pyramiden finden sich 
kleinere Gräber, zum Theil reihenweise geordnet , in 
Gestalt von kleinen , abgestumpften Pyramiden, jetzt 
meistens vom Wüstensande bedeckt. Mehrere derselben 
sind geöffnet worden, und enthielten abwärts führende 
Gänge oder Stufen, durch welche man in Säle mit far- 
bigen Sculpturen und Hieroglyphen gelangte. Sie gleichen 
also in ihrem Innern den I-Iypogäen von Oberägypten, 
nur mit dem Unterschiede, dass sie nicht wie diese ho- 
rizontale sondern verticale Zugänge haben  In den 
Pyramiden selbst hat man, so weit man noch in das 
Innere derselben eingedrungen ist, nur einzelne gemalte 
Hieroglyphen und keine Bildwerke gefunden w); zwischen 
ihnen und diesen benachbarten Gräbern ist daher ein sehr 
wesentlicher Unterschied.  
i) Jomard in der Descr. de PEg. Tom. V. S. 662. lf. 
M) Herodot erwähnt zwar der Bildwerke an der Oberfläche 
mehrerer Pyramiden, indessen haben unsere Reisende solche selbst 
da, wo die Bekleidung noch erhalten ist, nicht vorgefunden. Die 
aelhiopischen Pyramiden haben zwar plastische Verzierungen, sie 
scheinen aber auch einer andern und spätem Zeit anzugehörexi. Neuer- 
lich sind durch den General Minutoli (1828) in einer Pyramide von 
Sakkarah, und durch eine Gesellschaft von Reisenden (Caviglia, 
Wyse u. a. 1837) in der grossen Pyramide von Ghizeh hierogly- 
phische Inschriften entdeckt. Diese letzte ist jedoch nicht mit dem 
Meissel eingegraben, sondern mit Fairbe aufgeschrieben. So verei"-
	        
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