Geographische
lTebersicht.
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Schriftsteller
und
noch
mehr Herodot
erzählen
VOll
der
Pracht ihrer Tempel. Berühmt War besonders ein Heilig-
thum des V ulean (Phtha) welches durch mehrere Könige
mit weiten Propylaen, nach verschiedenen Himmelsgegeil-
den hin ausgestattet ward. Auch war hier das Gebäude,
in welchem der Stier Apis gehalten wurde. Erst unter
den Arabern verliel Memphis mehr und mehr; seine Be-
wohner wurden in die neuentstandenen Städte auf der
andern Seite des Nils verlegt,
Bausteine und Säulen für die
seine Ruinen zerstört
Moscheen von Kairo
llIll
Zll
liefern. Ein arabischer Schriftsteller, Abd-el-latyf, preist
noch ausführlich die Ueberreste der alten Königsstadt,
welche sich über den Raum von einer halben Tagereise
ausdehnten; er rühmt namentlich die Schönheit und GTÖSSG
der Statuen, welche er , wenn auch grösstentheils zer-
brochen und verstümmelt, in grosser Zahl vorfand, und
eine Nische aus einem Steinblock von 9 Fuss Höhe, die
man das grüne Haus nannte und welche nach einem an-
dern arabischen Schriftsteller erst im Jahre 1349 unserer
Zeitrechnung
wurde. ü)
durch
einen
baulustigcxl Emir
zertrümmert
Von allem diesem ist jetzt nichts mehr gefunden;
die Naehgrabung der französischen Antiquare in den
weit ausgedehnten Schutthügeln hat nur zur Entdeckung
eines Fragments einer Kolossalstatue geführt, vielleicht
einer von denen, deren Herodot ausführlich gedenkt.
Wenn aber von der Stadt selbst wenig oder nichts
erhalten ist, wenn die Tempel der Götter und die Woh-
nungen der Lebenden verschwunden sind, so stehen noch
in unverwüstlicher Festigkeit die Grabnionumente der
a) Jumard, in der Descr. de
den arab. Schriftstellerin nach
536. ff.
571. IT.
PEg. V. S.
de Sacy S.
Die
Auszüge