Volltext: Geschichte der bildenden Künste bei den Alten: Die Völker des Orients (Bd. 1 = [1], Bd. 1)

Geographische 
lTebersicht. 
363 
Schriftsteller 
und 
noch 
mehr Herodot 
erzählen 
VOll 
der 
Pracht ihrer Tempel. Berühmt War besonders ein Heilig- 
thum des V ulean (Phtha) welches durch mehrere Könige 
mit weiten Propylaen, nach verschiedenen Himmelsgegeil- 
den hin ausgestattet ward. Auch war hier das Gebäude, 
in welchem der Stier Apis gehalten wurde. Erst unter 
den Arabern verliel Memphis mehr und mehr; seine Be- 
wohner wurden in die neuentstandenen Städte auf der 
andern Seite des Nils verlegt, 
Bausteine und Säulen für die 
seine Ruinen zerstört 
Moscheen von Kairo 
llIll 
Zll 
liefern. Ein arabischer Schriftsteller, Abd-el-latyf, preist 
noch ausführlich die Ueberreste der alten Königsstadt, 
welche sich über den Raum von einer halben Tagereise 
ausdehnten; er rühmt namentlich die Schönheit und GTÖSSG 
der Statuen, welche er , wenn auch grösstentheils zer- 
brochen und verstümmelt, in grosser Zahl vorfand, und 
eine Nische aus einem Steinblock von 9 Fuss Höhe, die 
man das grüne Haus nannte und welche nach einem an- 
dern arabischen Schriftsteller erst im Jahre 1349 unserer 
Zeitrechnung 
wurde. ü) 
durch 
einen 
baulustigcxl Emir 
zertrümmert 
Von allem diesem ist jetzt nichts mehr gefunden; 
die Naehgrabung der französischen Antiquare in den 
weit ausgedehnten Schutthügeln hat nur zur Entdeckung 
eines Fragments einer Kolossalstatue geführt, vielleicht 
einer von denen, deren Herodot ausführlich gedenkt. 
Wenn aber von der Stadt selbst wenig oder nichts 
erhalten ist, wenn die Tempel der Götter und die Woh- 
nungen der Lebenden verschwunden sind, so stehen noch 
in unverwüstlicher Festigkeit die Grabnionumente der 
a) Jumard, in der Descr. de 
den arab. Schriftstellerin nach 
536. ff. 
571. IT. 
PEg. V. S. 
de Sacy S. 
Die 
Auszüge
	        
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