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Acgyptische
Architektur.
des grossen
halten.
französischen
YVcrkes
eine
Vorstellung
Unterhalb Theben finden sich bei Kous (Apollino-
poli-s parva) und bei Keft (Coptos) beide auf dem
rechten Ufer, weniger bedeutende Ruinen, bald darauf
aber die höchst wichtigen Tempel von Denderah (T en-
tyris). Ein grosser Tempel, welcher jedoch keinen Vor-
hof hat, sondern mit dem vielsäuligen Raume anfängt,
ist dadurch zunächst bemerkbar, dass die Kapitäle der
Säulen alle die Form eines Isiskopfes haben, auf welchem
ein kleiner Tempel als Tragstein ruht. Die Formen die-
ses Baues tragen den Charakter grösserer Frische und
Zierlichkeit, als die thebaischeil Monumente, man hält
sie daher für jünger. Auch lwird dies durch einen geo-
logischen Grund bestätigt. In der 'l'hebais stehen die
Tempel auf der gleichen Höhe der umher-liegenden Bo-
denfliiche, was ein Beweis ihres Alters ist, indem sie
ohne Zweifel zur Sicherung gegen den Nil höher ange-
legt waren, und erst im Laufe der Jahrhunderte der
Schlamm des Stromes den .Boden soweit erhöhet hat.
In Tentyris aber hebt sich der Hügel des Tempels noch
um 14 Fuss über die benachbarten Felder, und es scheint
daher, nach den Beobachtungen der französischen Inge-
nieurs über die allmälige Erhöhung des Bodens im Nil-
thale, ein bedeutend kürzerer Zeitraum seit oder Erbauung
verflossen , die mithin vielleicht in die letzte Zeit der
Pharaonen zu setzen sein mag a).
Auf der Leiste des grosscxi Tempels findet sich eine Inschrift
aus der Zeit Kaiser Tibers, alliein wir haben in andern Fällen
(z. B. in Phiiuc) die enlschuidcndslcrl Beweise, (lass solche Hreihun-
gen wiederholt. wurden. Noch weniger ist auf ViscontPs (im zweiten
Bande der neuen Ausgabe der Uebersetzuizg des Herodot von Larcher)
aus dem Zodiakils gefolgerten Vormulhung der Anfvrtiglulg' zwischen